Es kann jeden von uns treffen

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(Reuters/Eric Vidal)

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Tabuthema Alkohol

Seit zwei Tagen frage ich mich, was ist „normaler“, also unbedenklicher Alkoholkonsum und ab wann wird die Schwelle zur Alkoholsucht überschritten? Gründe für diese Selbstgespräche sind die Eröffnung in Luxemburg des ambulanten Therapiezentrums ÄDDI•C für alkoholkranke Menschen und die damit verbundenen Berichte von Fachleuten und Betroffenen.

dschengen@tageblatt.lu

Fakt ist, Alkoholsucht ist eine Krankheit. Besondere Umstände im Leben können sie hervorrufen. Dagegen ist niemand gefeit. Und Fakt ist, nicht jeder, der Alkohol trinkt, ist per se ein Alkoholiker. Alkohol deshalb anzuprangern, ist genauso falsch wie ihn zu verharmlosen.

Denn aus dem Feierabendbier zur Entspannung nach einem stressigen Tag im Job könnte sich eine Abhängigkeit entwickeln. Zunächst schleichend, denn man trinkt nur eines. Werden es aber regelmäßig und immer mehr, sollte man sich selbst fragen, ob das der richtige Weg zum Runterkommen ist. Will man den Blick in den Spiegel nicht wagen oder ist man sich unsicher, sollte man sich Hilfe holen. Die eigene Gesundheit (psychisch und physisch) dankt’s, genauso wie Familie, Freunde, Kollegen. Der hässlichen Fratze des Alkohols gepaart mit Aggressionen und Gewalt sollte man nie begegnen, oder wenn es schon passiert, sollte man sie unter Kontrolle bringen können. Fachleute und Selbsthilfegruppen verurteilen niemanden, versprochen.