Ein Tag für Auftragsbücher

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(dpa)

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Nicolas Sarkozy hat alles dafür getan, dass die gestrige "Konferenz der Freunde Libyens" in die Geschichtsbücher eingehen kann.

Am Jahrestag, an dem Oberst Muammar Gaddafi 1969 die Macht in Tripolis ergriff, wurde die Nach-Gaddafi-Ära offiziell eingeleitet – und zwar in Paris, wo bereits die NATO-Intervention beschlossen worden war. In würdevoller Zurückhaltung genoss Frankreichs Präsident den Triumph, der sein persönlicher ist.

Sollte er damit nicht in den Geschichtsbüchern landen, dann zumindest in der tagesaktuellen Presse. Das ist momentan entscheidender.

Viel gescholten für seine lasche Reaktion auf die Aufstände in Tunesien und Ägypten und den pompösen Empfang, den er 2007 Gaddafi in Paris bereitet hatte, hatte Sarkozy im Libyen-Konflikt entschlossen die Initiative ergriffen. Paris gab an der Seite von London den entscheidenden Anstoß zur Intervention und leistete einen erheblichen militärischen Beitrag.

Dass Frankreichs Ansehen in der Welt gestärkt wurde, wirkt wie Balsam nach so schmachvollen Erfahrungen wie dem Skandal um den ehemaligen IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn oder die Gerüchte um eine Herabstufung von Frankreichs Kreditwürdigkeit.
Nicht zuletzt dürfte sich Sarkozys Unterstützung für den Nationalen Übergangsrat wirtschaftlich auszahlen: Der hat bereits Belohnung für die Hilfe versprochen. Zumindest in die Auftragsbücher der französischen Wirtschaft dürfte dieser historische 1. September eingehen.