Ehrlich währt am längsten

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Der automatische Informationsaustausch ist beschlossene Sache. Wie genau die Konsequenzen aussehen werden, weiß noch niemand. Eine aktuelle Statec-Studie lässt nichts Gutes erahnen.

Die Banken verlieren an verwaltetem Vermögen, und Arbeitsplätze gehen verloren, so der Tenor. Hier offenbart sich den Politikern ein moralisches Dilemma. Auf der einen Seite bedeutet die Kooperation mit den Steuerbehörden im Ausland einen herben Schlag für den Luxemburger Bankensektor. Selbst wenn man davon ausgeht, dass viele der Warnungen der Bankenlobby übertriebene Panikmache sind, so ist doch kaum zu erwarten, dass der Informationsaustausch kurzfristig Gewinne für das Großherzogtum bringt. Auf der anderen Seite will das Land nichts mehr mit Schwarzgeld zu tun haben – die Bankenlobby benutzt bereits intensiv die Wortschöpfung „Weißgeldstrategie“. Der Luxemburger Bankenplatz soll ein Industriezweig werden, in dem ehrlich Geld verdient wird.

Solche Aussagen implizieren, dass früher sehr wohl Schwarzgeld in Luxemburg existierte und dass mit dem Thema jetzt offen umgegangen wird. Die Vorzüge des Bankenplatzes sind bereits heute die Qualifikation seiner Mitarbeiter und längst nicht mehr das Bankgeheimnis. Insofern könnte es durchaus sein, dass die neue Strategie sich langfristig auch für die Arbeitnehmer in der Branche bezahlt macht.