Der Ruf der Populisten

Der Ruf der Populisten
(Jean-Claude Ernst)

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Aufwertung der Sprache

Nun springt auch die Regierung auf den Zug der Patrioten auf: Wie Bildungsminister Claude Meisch gestern verkündete, gibt es auf Regierungsebene Überlegungen, den „selbstbewussten Umgang“ mit der luxemburgischen Sprache zu stärken, indem man die nötigen Schritte ergreift, um Luxemburgisch als offizielle Amtssprache in der EU anerkennen zu lassen.

Damien Valvasori
dvalvasori@tageblatt.lu

Stellt sich die Frage, ob die luxemburgische Sprache wirklich Unterstützung benötigt oder ob die Regierung vielmehr dem Ruf des Luxemburger Populismus folgt. Die blau-rot-grüne Koalition täte jedenfalls gut daran, die aktuelle Situation der luxemburgischen Sprache deutlich zu erläutern, statt politische Schritte anzukündigen.

Laut einer Studie der Wissenschaftler Fernand Fehlen und Guy Heinz wird Luxemburgisch im Großherzogtum von 400.000 Menschen gesprochen und ist die Sprache, die am geläufigsten ist. Laut der Studie ist Luxemburgisch nicht vom Aussterben bedroht, wird in allen Bereichen gesprochen und wird im öffentlichen Raum sogar immer präsenter. Demnach ist eine Erhebung des Luxemburgischen zur offiziellen Amtssprache der EU absolut unnötig.

Dennoch wird seit Wochen über die Rolle der luxemburgischen Sprache heiß diskutiert, dabei gibt es Themen, mit denen sich die Gesellschaft und die Politik viel dringender auseinandersetzen müssen. Fragen Sie mal Arbeitslose oder Familien im Armutsrisiko …