Der Brandstifter

Der Brandstifter
(Tageblatt-Archiv/Martine May)

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Die ADR hatte es fast geschafft, ihr Image als Populistenpartei, die fernab der üblichen demokratischen Spielregeln Politik macht, abzulegen.

Fast, denn was sich Fernand Kartheiser am Mittwoch im Parlament leistete, wirft nicht nur ein schlechtes Licht auf ihn selbst, sondern auf die ganze Partei, die ohnehin vor den Kommunalwahlen vor großen personellen Problemen steht und kaum ernst zu nehmende Listen aufstellen kann.

Kartheiser mischte bei seiner Intervention zu den Rechten der Behinderten Elemente der Parlamentsbilanz zur Sterbebegleitung in seine Brandrede und insinuierte, die Abgeordneten Huss und Err, die darauf verwiesen hatten, dass in gewissen Fällen Sterbehilfe bei Minderjährigen und Neugeborenen Sinn machen könnte, würden die Rechte der Behinderten und besonders ihr Recht auf Leben nicht respektieren.

Dass ein Teil der Parlamentarier sich eine solch böswillige Vermischung nicht weiter anhören wollte und den Saal verließ, dass der allseits respektierte Ben Fayot im Anschluss von einer Ungeheuerlichkeit und einem entwürdigenden Auftritt, wie er ihn noch nie erlebt habe, sprach, ist eine Sache. Dass der Sprecher der vier ADR-Parlamentarier, Gast Gibéryen, sich hinter Kartheiser stellte und die anderen ADR-Gewählten nicht aufmuckten, ist eine andere …

Mit solchen Interventionen und Reaktionen stellt sich die Partei ins selbst gewählte Abseits und verliert jegliche demokratische Legitimität.