Laurence Brasseur: „Prix Robert Krieps“

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Der Preis der Robert-Krieps-Stiftung ging an Laurence Brasseur, die in einer vergleichenden Studie analysiert hat, wie zwei Luxemburger Museen an ähnliche Thematiken herangehen.

Mit ihrem Preis unterstützt die Stiftung Robert Krieps seit 2009 studentische Masterarbeiten. Die vierte Auszeichnung geht an eine vergleichende Studie über Museumsforschung, in der die Wissenschaftlerin Laurence Brasseur analysiert hat, wie zwei verschiedene Luxemburger Museen an ähnliche Thematiken herangingen.

Stiftungspräsident Ben Fayot war voll des Lobes: „Wir waren uns sofort einig. Das ist eine wissenschaftlich einwandfreie Arbeit von sehr hohem Niveau“, stellte er die Arbeit der jungen Luxemburgerin Laurence Brasseur vor. Die Studentin der Museologie an der britischen Universität von Leicester hat im Rahmen ihrer Masterarbeit zwei Ausstellungen verglichen, die 2012 bis 2013 zur gleichen Zeit zu sehr ähnlichen Themen gezeigt wurden. In ihrer Master-Arbeit hat sie die unterschiedlichen Herangehensweisen verglichen, mit der sich die jeweiligen Projektleiter der beiden Ausstellungen mit den Fragen von Identität, Macht, soziale und erzieherische Aufgaben eines Museums auseinandersetzten.

Analysiert hat die junge Wissenschaftlerin auf der einen Seite die Ausstellung „ABC – Luxembourg for beginners“, die das Geschichtsmuseum der Stadt Luxemburg ausgerichtet hatte. Es war die letzte Ausstellung der unerschrockenen Konservatorin Marie-Paule Jungblut, die nie gescheut hat, kontroverse Themen aufzugreifen. Die zweite Ausstellung „iLux.Identities in Luxembourg“, mit der das Festungsmuseum 2012 seine Tore geöffnet hatte, war von der Uni Luxemburg konzipiert worden und hatte eine intellektuellere Herangehensweise.

Nationale Identität und politischer Diskurs

Bei ihren Arbeiten hat die Wissenschaftlerin festgestellt, dass die Museen die Frage der nationalen Identität mit Globalisierung und Multikulturalität verbinden, dass aber auch ein politischer Diskurs mitspielt. Dieser stellt gleichzeitig aber auch ein Risiko dar, weil die Gefahr einer politischen Instrumentalisierung nicht ausgeschlossen werden kann.

„Es ist keine wertneutrale und keine objektive Arbeit“, sagt Laurence Brasseur über ihre Studie. Ihr Urteil sei durchaus persönlich.

„Die britische Haltung zu Museumsveranstaltungen ist sehr klar“, unterstreicht sie. Die Briten beurteilen sowohl die Qualität der Veranstaltung als auch die Auswirkungen auf das Publikum. Das entspreche auch ihren eigenen Vorstellungen. Sie wolle mit ihrer Arbeit eine Diskussion über die Rolle der Museen anstoßen, sie habe wissen wollen, wie die behandelten Themen beim Publikum ankommen.

Laurence Brasseurs Master-Arbeit ist die vierte wissenschaftliche Abhandlung, die von der nach dem vormaligen Kulturminister Robert Krieps benannten Stiftung unterstützt wird. Die junge Studentin bekommt 2.500 Euro, die Stiftung übernimmt darüber hinaus die Druckkosten der Arbeit.