„La guerre viendra, mon amour!“

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"A quoi ça sert?", fragt Marja-Leena Junker im Vorwort des Programmhefts des Théâtre du Centaure.

Die Antwort gaben die Schauspielerinnen Anne Cadilhac und Dilia Gavarrete-Lhardit auf der Pressekonferenz zur Programmvorschau am Montagmorgen, indem sie einen Ausschnitt des Musiktheaterstücks „La nuit de lacucaracha“ zeigten und ihrPublikum damit bis ins Innerste berührten: „La guerre viendra, mon amour!“ Was für Stimmen, was für Gefühle,was für eine Stimmung. Das ist Theater.

La nuit de la cucaracha

Une comédie révolutionnaire en musique pour deux comédiennes, un piano et 48 balles … de ping-pong

Avec: Anne Cadilhac et Dilia Gavarrete-Lhardit
Texte: Roberto Lana
Mise en scène: Marja-Leena Junker

Représentations: Les 18, 20, 21, 23, 24, 25, 27 et 28 septembre à 20 heures.
Les 19 et 26 septembre à 18.30 heures.

Réservations: tél. (+352) 22 28 28; e-mail: centaure@pt.lu;
web: www.theatrecentaure.lu

„Es tut gut, die neue Saison revolutionär zu beginnen“, meinte dann auch Marja-Leena Junker, die bei dem ersten Stück der Saison „La nuit de la cucaracha“ selbst Regie führt. Ein revolutionäres Stück also, bei dem die auf spanisch gesungenen Lieder der lateinamerikanischen Revolutionen die Hauptrolle spielen werden.

Engagiert geht es dann auch gleich weiter: Jérôme Konen wird seine erste Regiearbeit im Centaure präsentieren, und zwar „Cocinando“ der argentinischen Autorin Lucia Laragione. „Ein Stück gegen Unterdrückung, eine Parabel auf totalitäre Regime“, wie Sophie Langevin, die eine Köchin in dem Stück spielen wird, erklärt. Im November dann wird auch das Centaure der französischen Widerstandskämpferin Charlotte Delbo gedenken und ihren Text „Anna Jacquat: Auschwitz No 31827“ darbieten.

Klassischer Winter

Drei Klassiker bringt das Centaure dann im Winter auf die Bühne: Stéphane Ghislain Roussel, der im letzten Jahr mit seiner Inszenierung von „Golden Shower“ im TNL für Aufsehen sorgte, wird Ende November „La Parure“ von Guy de Maupassant inszenieren. Marja-Leena Junker wird die Regie für „Mille francs de récompense“ von Victor Hugo übernehmen und auch Sophokles’ „Electre“ mit Myriam Müller in der Hauptrolle wird, wegen des großen Erfolges, im Februar wiederaufgenommen. Das grenzüberschreitende Projekt „Textes sans frontières“, das von Theatern der Großregion gemeinsam ausgerichtet wird, stellt in diesem Jahr zeitgenössische russische Texte in den Vordergrund. Jean Flammang wird Ende März seine Inszenierung von Agota Kristofs „L’heure grise ou le dernier client“ zeigen, ein Stück, das er selbst als „pas joli, mais beau“ charakterisiert. Mit „Laleh, une fleur en partage“ zeigt MarjaLeena Junker erneut, dass sie die Bühne des Centaure auch gerne jungen, noch nicht etablierten Künstlern zur Verfügung stellt. „Ohne ihre Unterstützung würde mein erstes Stück sicher nicht so schnell aufgeführt werden“, sagte die Schauspielerin und Autorin Aude-Laurence Clermont Biver.

„Eines der stärksten Theaterstücke der Gegenwart“ wird Marja-Leena Junker dann im Mai inszenieren: „Orphelins“ von Dennis Kelly mit Myriam Muller und Jules Werner in der Hauptrolle. „Ich werde Ihnen nicht verzeihen, wenn Sie sich das Stück nicht anschauen“, meinte Junker mit einem Augenzwinkern.

Ein besonderes Weihnachtsgeschenk hat sich das Centaure für dieses Jahr auch ausgedacht: eine Art Weihnachtskalender, ein interdisziplinäres Projekt, bei dem jeden Tag im Dezmber irgendwo in der Stadt Luxemburg ein Türchen aufgehen wird …

Am 9. Oktober vor 40 Jahren gründete Philippe Noesen das Théâtre du Centaure. Zum 40. Geburtstag präsentiert das Team um Marja-Leena Junker nun eine Saison mit sieben Eigenproduktionen. Das Centaure war und ist ein besonderer Ort der Kreativität, ein Ort, der Altes und Neues verbindet.