Es gab mächtig was auf die Ohren

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ESCH/ALZETTE - Erst seit knapp zwei Jahren tritt Sonny Moore unter dem Namen Skrillex auf, und dennoch weiß der US-Amerikaner, trotz mangelnder Radiopräsenz, Hallen zu füllen.

Schon alleine die vielen Videoabrufe auf YouTube lassen erahnen, wie populär der 24-jährige US-Amerikaner bereits ist.

So schafft es „Scary Monsters and Nice Sprites“ auf über 80 Millionen Aufrufe! Doch auch „First of the Year“ mit 55 Millionen und „Rock’n’Roll“ mit 26 Millionen Aufrufen stehen immer noch phänomenal da.

Es verwundert also nicht, dass auch die Rockhalle in Esch sich füllte und über 5.000 Besucher kamen, um den kleinen Mann mit markanter Brille und rasiertem Seitenscheitel in Aktion zu erleben. Es ist schwierig, seinen Sound zu definieren. Die Musik, wenn man das denn so nennen kann, des DJs aus Kalifornien bewegt sich zwischen Dubstep, Brostep und Electro. Skrillex selbst bezeichnet seinen Sound als die Schaffung von neuen Tönen und Geräuschen, womit er gerne neue Remixes von bekannten Musikern kreiert. Man kann sich also die Frage stellen, ob er noch Musiker ist oder eher ein Künstler der Geräusch- und Tonschaffung? Einen Vorgeschmack seines Sounds gab es übrigens schon vor einigen Wochen in der Rockhalle, da auch die Metal-Band Korn den Gästen Songs, die in Zusammenarbeit mit Skrillex produziert wurden, präsentierte.

Gute Stimmung

Bevor Skrillex in der Rockhal auftrat, bekam Alvin Risk die Chance, sein Können am Mischpult zu demonstrieren. Während einer Stunde schaffte es der aus Washington DC stammende Amerikaner, den Besuchern einzuheizen. Dabei bewegte er sich nicht fern von der Soundart, die auch sein Nachfolger präsentieren würde.

Die Stimmung war somit gut aufgeheizt, als nach einer viertelstündigen Pause Skrillex auflegte. Wie schon bei Alvin Risk gingen auch jetzt die Vibrationen der Bässe durch den ganzen Körper. Wenn jetzt jemand befürchtete, die Mauern könnten den Drums nicht mehr standhalten, konnte man das irgendwie nachvollziehen. Es war aber nicht so, als ob nur starke, tiefe und laute Töne vorgetragen wurden. Es gab auch sanftere und ruhigere Momente, in denen das Publikum sich etwas ausruhen konnte, bevor es wieder richtig losging. Dabei schlugen die heftigen und verzerrten Töne wie Bomben ein. Und genau dies kann man als das Markenzeichen von Skrillex sehen. Eine Kunst, die ihm sehr gut gelingt.

Kaum Besucher jenseits der 30

Mit seinem Sound vermag Moore eine Lücke im Musikgeschäft zu füllen, die zuvor noch nicht bestand. Seine Art von Musik kommt vor allem bei den jungen Leuten sehr gut an. Denn Besucher über 30 Jahre konnte man kaum ermitteln. Auf jeden Fall war das Konzert eine Wucht, die die Besucher bis in die hintersten Reihen begeisterte. Gehüpft wurde so ziemlich überall im Raum, wobei in den hintersten Reihen noch genügend Platz zum Tanzen blieb. Nur einige Wenige blieben regungslos stehen. Durchgehend wurden die Zuhörer mit Tönen beschallt. Bis zu einem Moment, als die Technik nicht mehr wollte; eine CD war schuld am Tonabsturz. Übel nahm dies aber keiner in der Halle.

Auch die Lichtshow hatte es in sich und passte zum Sound. Kombiniert mit einer Videoshow war der Unterhaltungswert abwechslungsreich und groß. Von Langweile also keine Spur. Es würde nicht überraschen, wenn Skrillex beim nächsten Besuch in der Rockhal vor ausverkauftem Hause auftreten würde.

Nach anderthalb Stunden hatte die mächtige und interessante Tonbeschallung ein Ende. Ein großer Auftritt mit viel Energie und Lärm, der die draußen wartenden Eltern etwas verstört dreinblicken ließ.