Zwei neue Unternehmen mit Potenzial

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Mitte April 2016 wurde der mit rund 20 Millionen Euro dotierte „Digital Tech Fund“ offiziell gegründet. Das Ziel des Fonds, an dem der Luxemburger Staat beteiligt ist, ist es, dieses Geld für die Förderung von Luxemburg als Start-up-Standort zu nutzen.

Heute, ein Jahr später, kann sich der Betreiber des Fonds nicht über einen Mangel an Interesse und an Anfragen beschweren. Insgesamt wurden seit dem Start 2.000 Finanzierungsanfragen gezählt – davon haben 200 die Kriterien des Fonds erfüllt.

Zurückbehalten wurden zwei junge Unternehmen, eines aus Deutschland und eines aus Spanien. Beide werden nun je eine halbe Million Euro aus dem „Digital Tech Fund“ erhalten. Im Gegenzug erhält der Fonds eine Beteiligung und Luxemburg zwei neue Firmen. Mittelfristig sollen so 90 neue Jobs in Luxemburg entstehen, unterstreicht Wirtschaftsminister Etienne Schneider.

Ein digitales Reisebüro

Das erste Unternehmen ist „itravel“ aus Deutschland. Es handelt sich um eine Online-Reiseagentur für komplexe Reisen in weit entfernte Destinationen, wie Geschäftsführer Axel Schmiegelow erläuterte. „Wir bieten das Zusammensetzen von eigenen Reisen an.“ Im Gegensatz zu vielen bestehenden Reiseportalen hat itravel eigene Verträge mit Hotels und Reiseveranstaltern an 64 Reisezielen. Auch schließt ein Kunde, der über diese Webseite bucht, seinen Reisevertrag mit itravel ab. „Das bedeutet, wir tragen selber die Verantwortung“, so der gebürtige Kölner. „Wir sind das erste komplett digitale Reisebüro.“

Mittlerweile ist das Unternehmen seit sechs Monaten in Luxemburg präsent. Der erste Mitarbeiter hierzulande wird derzeit rekrutiert. In einem Jahr sollen es bereits acht bis zehn Mitarbeiter sein. Langfristig sollen es noch mehr werden, da eine ganze Reihe europäischer Länder von hier aus bedient werden soll.

Nektria aus Barcelona

Das zweite Unternehmen, in das der „Digital Tech Fund“ eine halbe Million investiert hat, ist Nektria aus Barcelona, Spanien. Die junge Firma hat ein Computerprogramm entwickelt, um das Liefern von Waren (aus dem E-Commerce z.B.) schneller, günstiger und kundenfreundlicher zum Käufer zu bringen, erläuterte Geschäftsführer Javier Juncadella am Montagmorgen. So könne der Kunde beispielsweise wählen, um wie viel Uhr die Waren bei ihm zu Hause ankommen. Gibt sich der Kunde jedoch mit einer vorgegebenen Zeit zufrieden, dann muss er weniger zahlen.

In Luxemburg wird Nektria nun ein Forschungszentrum aufbauen. Eine Kooperation mit der Universität ist geplant. Zudem sollen der Vertrieb und die internationale Expansion im Allgemeinen von Luxemburg aus organisiert werden. Im September will Nektria vier Mitarbeiter in Luxemburg einstellen. Innerhalb eines Jahres könnte es sich um bis zu zehn Personen handeln.

Mit Optimismus in die Zukunft

Dabei versucht der Fonds nicht nur, attraktiv für junge Firmen aus dem Ausland zu sein. Er interessiert sich ebenfalls für junge Luxemburger Start-ups. Und laut den Aussagen von Montag könnte die dritte Investition, die der Fonds tätigen will, in eine Luxemburger Firma fließen. Ein Name wurde nicht genannt.

Für die Zukunft gibt sich Alain Rodermann von Expon Capital optimistisch: „Wir haben uns nun positioniert. Wir navigieren nicht mehr im Ungewissen. Und die Resultate sind sehr positiv.“