Videobeweis bei der WM

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Nun ist es offiziell. Bei der WM in Russland werden erstmals beim wichtigsten Fußball-Turnier Videoaufnahmen zur Überprüfung von Schiedsrichter-Entscheidungen genutzt. FIFA-Präsident Gianni Infantino glaubt, dass der Fußball damit gerechter wird.

Nie mehr Wembley-Tor, aber bestimmt weiter viele hitzige Debatten. Wie erwartet hat das FIFA-Council den Einsatz des Videobeweises für die WM im Sommer in Russland genehmigt. Erstmals werden damit beim wichtigsten Fußball-Turnier die Entscheidungen der Schiedsrichter bei spielentscheidenden Situationen durch die sogenannten Video Assistant Referees (VAR) überprüft.

Das Gremium folgte damit in Bogotá der Linie von FIFA-Chef Gianni Infantino, der den Videobeweis in den vergangenen Monaten trotz anfänglich großer Probleme in der Testphase beim Confed Cup und in der Bundesliga stets befürwortet hatte.

Konkret heißt dies: Es sollen nur Video-Schiedsrichter aus Ländern zum Einsatz kommen, die auch in ihrer Liga schon mit dem System gearbeitet haben. Fans im Stadion und die TV-Zuschauer sollen die Überprüfung der Referees erläutert bekommen.

Möglich wird der WM-Einsatz der Video-Referees durch eine Entscheidung des International Football Association Boards (IFAB) Anfang des Monats. Die Hüter der Fußball-Regeln hatten den Video-Schiedsrichter als Option in das Regelwerk aufgenommen, die konkrete Anwendung aber den jeweiligen Ligen und Turnierausrichtern überlassen. Deswegen musste das FIFA-Council nun nochmals über den WM-Einsatz entscheiden. Gleichzeitig wurde auch die Nutzung bei der Club-WM im Dezember beschlossen.

Wie in der Bundesliga-Testphase wird der Video-Schiedsrichter bei den 64 WM-Spielen nur in vier Spielsituationen eingreifen dürfen: bei einem Tor, einer Abseitssituation, einem Platzverweis oder bei einer Verwechslung eines durch den Schiedsrichter zu bestrafenden Spielers. Diese Einschränkungen der sogenannten spielentscheidenden Szenen hatte das IFAB nach Auswertung der Testphase aufrecht erhalten.

Die FIFA hatte unter dem ehemaligen Präsidenten Joseph Blatter lange Zeit technische Neuerungen abgelehnt. Nach vielen Fehlentscheidungen bei der WM 2010 wurde aber zum Turnier 2014 die Torlinientechnik erlaubt. Die Video-Schiedsrichter sind nun der nächste Schritt in dieser Entwicklung.