MeinungTotengräber von Natur und Gesundheit am Werk (Teil 2)

Meinung / Totengräber von Natur und Gesundheit am Werk (Teil 2)
 Foto: Pixabay

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Rund 40 Biogasanlagen gibt es im Land, doch längst nicht jeder steht diesen positiv gegenüber. Ursachen für kritisches Hinterfragen gibt es zuhauf. Biogaserzeugung schadet der Natur und dem Umweltschutz, setzt schädliche Treibhausgase frei, sorgt für steigende Nitratwerte in Grund- und Trinkwasser, ist ohne Subventionen unrentabel, blockiert landwirtschaftlich nutzbare Flächen in einem Umfang, dass selbst Kohlekraftwerke vielen Experten als das kleinere Übel erscheinen …

Seit langen Jahren ertränkt ein Bauer aus einer Nachbargemeinde vor unserer Haustür Felder und Wiesen mit einer ekelhaften Fäulnisbrühe aus seiner Biogasanlage, deren unsäglicher Verwesungsgestank kilometerweit reicht und wochenlang in der Luft als eine toxische Mixtur von starken Atem- und Nervengiften aus Schwefelwasserstoff (H2S), konzentriertem Kohlenstoffdioxid (CO2), Kohlenstoffmonoxid (CO), Ammoniak (NH3) und Cyanwasserstoff (HCN, Blausäure) fest verankert bleibt, in die Poren der Nachbarhäuser eindringt und von den zu Recht um ihre Gesundheit bangenden und bereits erkrankten Anrainern zugleich wie Hausfriedensbruch und Terroranschlag auf ihr Zuhause empfunden wird. Das in der ominösen Gülle enthaltene Methan (CH4) ist auch durch seine erstickende Wirkung und leichte Entzündlichkeit brandgefährlich. Diese Atem- und Nervengifte wirken wie Chemiewaffen und werden auch lautlose Killer genannt.

a) Schwefelwasserstoff (H2S) ist ein übelriechendes, farbloses, hochtoxisches Gas, das etwa so giftig wie Blausäure wirkt. Es ist korrosiv, brennbar, leicht entzündlich und geringfügig schwerer als Luft. H2S kommt aus Kläranlagen, der Kanalisation, Abwasserbehandlungsanlagen und Biogasanlagen. Es wird auch als Kanalgas bezeichnet und ist für Menschen und Tiere äußerst giftig und demnach äußerst gesundheitsschädlich. Schwefelwasserstoff verursacht schon in extrem geringen Mengen den typischen Geruch von faulen Eiern, der bei der Zersetzung von Proteinen aus schwefelhaltigen Aminosäuren durch Fäulnis- und Schwefelbakterien entsteht. Schwefelwasserstoff ist mit besonderen Gefahren für den Menschen behaftet und hat zum Beispiel die Eigenschaft, die Geruchsrezeptoren zu betäuben, wodurch man eine Erhöhung der Konzentration nicht mehr über den Geruch wahrnimmt. Das Gas bildet bei Kontakt mit Schleimhäuten und Gewebeflüssigkeit im Auge, der Nase, des Rachens und in der Lunge Alkalisulfide, die eine sehr starke Reizwirkung verursachen. Eine Folge sind Wassereinlagerungen in der Lunge.

Die eigentliche Giftwirkung beruht auf einer Zerstörung des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin und damit einer Lähmung der intrazellulären Atmung, der eine Schädigung des Herzens folgt. Der Mechanismus ist bis heute unklar, es wird vermutet, dass sauerstoffübertragende Enzyme inaktiviert werden. Der kleinere, nichtoxidierte Teil des Schwefelwasserstoffs kann Schäden im zentralen und eventuell auch peripheren Nervensystem hervorrufen.

Langzeiteinwirkung unter niedrigen Dosen kann zu Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Gereiztheit, Gedächtnisschwäche und Konzentrationsschwäche führen. H2S-Konzentrationen von 0,1 Prozent wirken nach wenigen Minuten und solche von 0,5 Prozent nach wenigen Sekunden tödlich! Bewusstseinsverlust tritt bei solchen Konzentrationen schon innerhalb eines oder mehrerer Atemzüge ein.

b) Kohlenstoffdioxid (CO2) und Kohlenstoffmonoxid (CO): Kohlenstoffdioxid (CO2) wird als „Klimagift“ bezeichnet, weil es im übertragenen Sinne Gift für das Klima ist: Es absorbiert die Wärmeabstrahlung von der Erde und heizt so die Atmosphäre auf. Für den Menschen ist CO2 in geringer Konzentration bis zu 2,5 Prozent nicht giftig, es behindert aber die Sauerstoffaufnahme. Eine erhöhte Konzentration von CO2 in der Umgebungsluft kann bei Menschen zu Kopfschmerzen führen und letztlich Bewusstlosigkeit auslösen. Eine Konzentration von vier bis fünf Prozent wirkt betäubend, wohingegen acht Prozent oder mehr nach 30 bis 60 Minuten zum Tode führen können. Da CO2 schwerer als Luft ist und sich in Bodensenken sammelt und dort Gasseen bildet, hat es zum Beispiel Erstickungsunfälle in landwirtschaftlichen Silos gegeben, was belegt, dass auch die Landwirtschaft großen Anteil an der Freisetzung dieses klimaschädlichen Gases hat.

Kohlenstoffmonoxid ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff mit der Summenformel CO. Dieses toxische Gas entsteht unter anderem bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen bei unzureichender Sauerstoffzufuhr. Auch die Gülle aus Biogasanlagen enthält Kohlenstoffmonoxid. Zu schwerwiegenden Vergiftungssymptomen kann es bereits bei sehr geringen Kohlenmonoxidkonzentrationen in der Atemluft kommen, die innerhalb kurzer Zeit sogar zum Tod führen können. Erste Symptome einer Kohlenmonoxidvergiftung können Atemnot, Schwindel und Kopfschmerzen sein. Im weiteren Verlauf folgen meist Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, Lungenödeme, Krampfanfälle und Bewusstlosigkeit und, vor allem im Bereich des Nervensystems, Gedächtnisstörungen, Verhaltensänderungen und Psychosen bis hin zu Lähmungen und Parkinson.

Die Symptome entstehen durch Sauerstoffmangel im Körper, da Kohlenmonoxid die Andockstellen für Sauerstoff im Blut besetzt. Folglich wird die lebensnotwendige Sauerstoffversorgung der Körperzellen behindert oder ganz unterbrochen.

c) Ammoniak (NH3): Verbindet sich Stickstoff mit Wasserstoff, entsteht Ammoniak (NH3). Das giftige Gas riecht nicht nur stark stechend, es wirkt auch ätzend auf Lunge, Atemwege, Schleimhäute, Haut und Augen. Ammoniak bildet sich, wenn die Gülle nicht schnell genug auf den Feldern verteilt wird. Die gute Landluft wird dann zu giftiger Luft.

Konzentrationen von 1,5 bis 2,5 Gramm Ammoniak pro Kubikmeter Luft können nach 30 bis 60 Minuten Einwirkung tödlich wirken. Aber auch der direkte Kontakt von Augen oder Haut mit Ammoniak in wässriger Lösung – Ammoniakwasser oder Salmiakgeist genannt – kann zur Vergiftung führen. Ammoniak kann sich zudem in der Luft mit anderen Gasen zu gesundheitsschädlichem Feinstaub verbinden, der das Risiko für Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.

d) Cyanwasserstoff (HCN, Blausäure): Die beiden gefährlichsten Gase, die sich in der Gülle bilden, sind Schwefelwasserstoff (H2S) und Cyanwasserstoff (HCN), auch Blausäure genannt, die als Nervengift in chemischen Waffen Verwendung findet. Letztere kann sowohl über die Atemwege als über die Haut in den Körper eindringen und führt bereits in extrem geringen Konzentrationen zum Tod. Beiden Gase ist zu eigen, dass sie schwerer als Luft sind; bei fehlender Luftbewegung sammeln sie sich in Bodennähe an. Blausäure ist extrem giftig, schon 1 bis 2 mg Blausäure pro kg Körpermasse wirken tödlich.

e) Methan (CH4): Methan bildet sich immer dann, wenn organisches Material (zum Beispiel Pflanzen) unter Luftausschluss abgebaut wird: etwa in Feuchtgebieten wie Sümpfen oder Reisfeldern, im Magen einer Kuh, in Mülldeponien, bei der Förderung fossiler Brennstoffe wie Fracking oder in Biogasanlagen. Etwa zwei Drittel der Methanemissionen entstehen durch den Menschen.

Methan ist mindestens 28-mal klimaschädlicher als CO2 und kann auch für den Menschen ganz schön gefährlich werden in hohen Konzentrationen, bei denen es durch Sauerstoffabsperrung erstickend wirkt. Methan ist zudem nicht nur leicht entzündlich, sondern bildet mit Luft auch explosive Gemische.

Pures Gift für Gesundheit und Umwelt

Verbinden sich diese Atem- und Nervengifte – Schwefelwasserstoff (H2S), konzentriertes Kohlenstoffdioxid (CO2), Kohlenstoffmonoxid (CO), Ammoniak (NH3) und Cyanwasserstoff (HCN, Blausäure) – und das leicht entzündliche Methan (CH4) in der Luft durch die Ausschüttung von Gülle auf Feldern und Wiesen, verstärkt sich in dieser Bündelung der gefährliche Einzeleffekt dieser fünf Chemikalien, die als verheerendes Fäulnisgebräu, als pures Gift, der Gesundheit von Mensch und Tier extrem zusetzen.

In der direkten Wohnnachbarschaft der regelmäßig mit Fäulnisbrühe aus der Biogasanlage getränkten Wiese sind bereits mindestens fünf Menschen an Krebs erkrankt (vier davon sind bereits verstorben), zwei Anrainer sind an Herzproblemen verschieden und vier Anwohner leiden an Nervenkrankheiten, was alles ganz bestimmt nicht dem Zufall geschuldet ist. Vier Häuser stehen leer. An der Propagierung dieser Krankheiten durch die schwarze Giftbrühe aus der Biogasanlage eines Bauern dürfte es kaum noch Zweifel geben.

Die auf der Wiese vor unserer Haustür entsorgten Gärreste aus der tickenden „Zeitbombe“ Biogasanlage – diese Giftcocktails aus Gülle, Jauche, Mist, Antibiotika, anderen Arzneien, Hochleistungsgras, Mais, Rückständen der Lebensmittel- und Futtermittelproduktion, Essensresten von Menschen und Tieren, Schlachtabfällen und sogar Tierkadavern – enthalten zweifelsohne tödliche Pestizide, hartnäckige Pilze und Parasiten, schädliche Antibiotika und andere Arzneien, antibiotikaresistente Erreger, hochinfektiöse Krankheitskeime und gefährliche Verwesungsbakterien, die eine bislang intakte Umwelt in eine ekelerregende und zum Himmel stinkende Kloake verwandeln und die Gesundheit der dort lebenden Anrainer ruinieren.

Die Verantwortung dafür teilen sich Umwelt- und Ackerbauverwaltung. Diese muss schleunigst von beiden wahrgenommen werden – ohne Kompetenzgerangel.

 Foto: Pixabay

Hier kann man besonders anschaulich erleben, was geschieht, wenn Betriebe mit Biogasanlagen und Massentierhaltung mehr Gülle produzieren, als die Felder vertragen. Es ist, als liefen wir sehenden Auges in die Katastrophe. In der Neuerscheinung „Pillen vor die Säue“ (Oekom Verlag, München 2021, 250 Seiten, Klappenbroschur, 20 €, ISBN 978-3-96238-206-3) erklären der Tierarzt Rupert Ebner und die Naturschützerin Eva Rosenkranz, „warum Antibiotika in der Massentierhaltung unser Gesundheitssystem gefährden“, wenn möglichst viele Tiere auf möglichst wenig Raum möglichst rasch „Schlachtgewicht“ erreichen müssen, was auch der Umwelt gegenüber unverantwortlich ist und die Entwicklung resistenter Keime beschleunigt – als Folge eines irregeleiteten Agrarsystems.

Durch den Corona-Schock wird die Sorge um die Gesundheit zu einem dominanten Element der Gegenwart. Und Biogasanlagen mit ihrer giftigen Gülle müssen endlich als das erkannt werden, was sie in Wirklichkeit sind: Gift-, Dreck-, Viren- und Bakterienschleudern, die Krankheiten und Seuchen verbreiten.

Direkt neben Wohnanlagen dürfen Bioreaktorabfälle und Klärschlämme in großen Mengen ausgebracht werden, deren absolute Gefährlichkeit nicht mehr angezweifelt, aber aus gutem Grund nicht getestet wird: Die Biogasindustrie würde zusammenbrechen, da sie die Abfälle als Sondermüll entsorgen müsste. Der heutige Nutzer dieser Abfälle bekäme zudem kein Geld mehr für die Entsorgung. Die eventuelle schwere Schädigung des Verbrauchers und der Landbevölkerung wird aus Gründen der Geldgier und der Macht stillschweigend in Kauf genommen, was nicht länger geduldet werden kann.

Mögliche Vergiftung durch Clostridien

„Die Ställe der industrialisierten Landwirtschaft verkörpern ein krankheitsförderndes Milieu, gefördert werden vor allem Infektionskrankheiten. Um die Tiere vor Infektionen zu schützen, werden ihnen gerne Produkte wie Impfstoffe und Antibiotika verabreicht. Trotzdem, oder gerade deshalb, tauchen immer wieder neue Krankheiten auf. Ein Beispiel hierfür ist die aktuelle Debatte um den sogenannten chronischen Botulismus“, vermerkt Christian Göldenboog in seinem aufrüttelnden Werk „Die Weisheit des Misthaufens, Expeditionen in die biodynamische Landwirtschaft“ (Verlag C.H. Beck, München 2018, 202 Seiten, Klappenbroschur, 14,95 €, ISBN 978-3-406-72044-4).

Der Tierarzt und studierte Landwirt Ernst-Günther Hellwig aus Horstmar im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen, Leiter der Agrar- und Veterinärakademie (AVA) – stets darum bemüht, auf dem neuesten Stand landwirtschaftlicher und tiermedizinischer Wissenschaft zu sein – hat einen schlimmen Verdacht, der von immer mehr Wissenschaftlern geteilt wird, auch von Prof. Dr. Helge Böhnel von der Universität Göttingen. Ihre Befürchtung bezieht sich auf die mögliche Gefahr, dass Reste aus Biogasanlagen chronisch krank machen können, was als „sehr wahrscheinlich“ eingestuft wird. Es geht um bestimmte Bakterien, Clostridien geheißen, die erstaunliche Mikroorganismen sind und als Sporen verpuppt Jahrhunderte überdauern können. Sie kommen zwar überall vor, haben aber äußerst gefährliche Unterarten wie Clostridium botulinum. Letztere entsteht vor allem bei Verwesungsprozessen. Verrottet etwa ein Reh in der Futtersilage, sterben Kühe, die davon fressen, unmittelbar – man spricht von „akutem Botulismus“.

Der Gärprozess in Bioreaktoren ähnelt einem Verwesungsprozess; er läuft nur schneller ab. Das körperwarme Gärklima, so die schlimme Vermutung, forciert die Vermehrung der möglicherweise in der Gülle, aber auch in Hühnerkot oder Schlachtabfällen enthaltenen Clostridien. Werden die Gärreste als Dünger auf Äcker und Wiesen ausgebracht, bleiben die Sporen als Biofilm an den Pflanzen haften und gelangen als Silage wieder ins Futter. Ein Kreislauf entsteht, der nach und nach das Gift im Körper anreichert. „Die Tiere fallen nicht direkt tot um, sondern werden chronisch vergiftet“, sagt Ernst-Günther Hellwig und verweist auf ständig zunehmende Fälle, auch von Wildtieren: „Diese sind mindestens genauso betroffen wie Nutztierbestände. Wahrscheinlich sogar noch stärker, weil sie die Sporen mit der Äsung direkt und wohl auch in viel größerer Menge aufnehmen.“ Seinen schwerwiegenden Verdacht formulierte er mit anderen Experten in der „Göttinger Erklärung“ von 2017, die im Nachhinein von mehr als 400 Tierärzten unterzeichnet wurde. Unterstützung erhält Ernst-Günther Hellwig u.a. auch von Monika Krüger, Direktorin des Instituts für Bakteriologie und Mykologie an der Universität Leipzig, die von einem „seuchenhaften Geschehen“ spricht.

Das alles würde weitreichende Folgen nach sich ziehen. Denn die Düngemittelverordnung in Deutschland (in Luxemburg dürfte es kaum anders sein) besagt, dass nur Dünger ausgebracht werden darf, der für Mensch und Tier unschädlich ist. Gärreste mit Botulismusbakterien aber müssten als Schadstoffe wie Sondermüll behandelt werden. Das wäre ein herber Rückschlag für die Biogasindustrie, die dagegen Sturm läuft, weil sie ihre Wirtschaftlichkeit massiv gefährdet sieht.

EHEC und MRSA-Bakterien in Gärresten

Immer mehr Experten warnen auch vor einer möglichen Gesundheitsgefahr durch EHEC-Keime in Biogasanlagen, die Gülle von Rindern verwerten und damit auch mögliche Krankheitserreger aufnehmen, die in Gärresten auf die Felder ausgebracht werden. Spezialisten sind sich einig darüber, dass in vielen Anlagen, die bei Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad betrieben werden, keine umfassende Hygienisierung stattfindet. Henriette Mietke-Hofmann, Expertin in der Abteilung Mikrobiologie in der Staatlichen Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft in Dresden, geht sogar davon aus, dass sich dabei die Gefahr noch erhöht: „EHEC ist eine besondere Form von E-Coli und E-Coli ist ein ganz normaler Darmerreger, der in der Gülle vorhanden ist und der sich unter aneroben Bedingungen, unter Luftabschluss, vermehren kann. Bei 37 Grad Celsius fühlt sich der Erreger sehr wohl. Er vermehrt sich und stirbt nicht ab.“ Dipl.-Ing. Erwin Pfundtner von der Düngemittelüberwachung bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in Wien nimmt das Problem nicht weniger ernst: „Unter den organischen Düngemitteln haben Gärreste sicher das höchste Belastungsrisiko mit EHEC-Keimen.“

Zu weiteren Gefahrenquellen in den Gärresten gehören auch die als Krankenhauskeime bekannten ESBL- und MRSA-Bakterien, die gegen die meisten Breitbandantibiotika resistent sind. „Rückstände von Antibiotika aus der Tierhaltung sowie antibiotikaresistente ESBL- und MRSA-Bakterien wurden bereits in Gülle und Gärprodukten nachgewiesen“, stellte das Umweltbundesamt in Berlin bereits Ende 2013 fest. Dass die Biogasbranche hingegen keine Gesundheitsgefahr durch Biogasanlagen sieht, nimmt einen nicht wunder. Mit allen Mitteln versucht sie, ihre eigenen Interessen durchzusetzen und jegliche Nestbeschmutzung zu vermeiden.

Und trotzdem gilt noch immer ganz allgemein: Was in Felder und Wiesen gegossen wird, landet zu guter Letzt auf unseren Tellern als Giftcocktail, der zum größten Teil aus Rückständen aus Pestiziden, Antibiotika und anderen Schadstoffen besteht und für Gesundheit und Umwelt verheerend ist.

* René Oth setzt sich für Umweltschutz und Tierrechte ein.

Nomi
11. April 2021 - 16.35

Den Gestank vun der Guelle kennt durch dei' gen manipulei'erte Soja etc wat d'Feih am Stall ze friessen kritt ! Loost d'Kei'h ob d'Weed, dann ass et net so'u schlemm !

HTK
9. April 2021 - 14.51

@mstvulux, die Algenblüte am Stausee im Sommer und der hohe Nitratgehalt und Pestizide im Trinkwasser sind sicher auch wertvoller Dünger. Wenn Wiesen und verdichtete Äcker mit Gülle belegt werden und es regnet danach,dann landet diese in den Bächen und Flüssen. Es kommt wieder einmal auf die Menge an.

mstvulux
9. April 2021 - 13.20

1.Bei Gülle handelt es sich um einen wertvollen Dünger. 2"ist ohne Subventionen unrentabel"Genau wie Biolandwirtschaft,Sonnenkolektoren ,Windräder usw. 3.Stinkt gewiss nicht wochenlang. Herr Oth sollte lieber über Dinge schreiben von denen er eine Ahnung hat. Der Geruch auf seiner(und meiner)Toilette ist wahrscheinlich nicht besser

HTK
9. April 2021 - 10.43

"Ja und wenn dann die Windräder einmal länger stillstehen und die Sonne nicht scheint,dann werden die Grünen aber dunkelgrün.Dann sieht man sieh des Nachts hektisch mit den Taschenlampen an den AKW's rumlaufen wie sie den Schalter suchen." (Dieter Becker alias Gerd Dudenhöffer.Kabarettist) Was Wahres dran.

de Schéifermisch
9. April 2021 - 10.42

Das obige Foto hätte in den letzten Tagen auf vielen Wiesen und Feldern aufgenommen werden können. Auf dem Land wo ich wohne, sind whrend drei Tage riesige Traktoren mit entsprechenden Fässern mit überschnappender Gülle und mit Mist überfülten Anhängern die Strasse zu den Äckern hochgeprescht um ihre wertvolle Ladung zu entsorgen. Die Verkehrswege zeugen jetzt noch von der stinkenden Fuhre. Kein Wunder dass das Grundwasser verseucht und das Trinkwasser ungeniessbar ist. Wann schreitet hier endlich das Umweltministerium ein und führt regelmässige Kontrollen durch, ebenfalls die Verkehrspolizei zwecks Geschwindigkeitskontrollen und Überprüfung der verschmutzten Gefährten an denen sowohl Nummernschilder und Blinklichter unter der Drecksschicht nicht mehr auszumachen sind. Umweltverschmutung gepaart mit Verkehrsgefährdung. Die moderne Agronomie!