FußballRM Hamm Benfica will die Rote Laterne loswerden

Fußball / RM Hamm Benfica will die Rote Laterne loswerden
RMHB-Trainer Pedro Resende wird nicht müde, auf die Verantwortung seiner Spieler hinzuweisen Archivfoto: Gerry Schmit

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Für den RM Hamm Benfica steht nichts mehr auf dem Spiel: Der Tabellenletzte hat in der vergangenen Woche die Garantie bekommen, dass es auch im kommenden Jahr in der BGL Ligue weitergehen wird. Umso erstaunlicher also, dass die „Centser“ nach dieser Nachricht vier ihrer zehn Punkte eingefahren haben.

Die beiden Tabellenletzten RM Hamm Benfica (16.) und Etzella (15.) sicherten sich jeweils einen Punkt und auch Mondorf (13.) und Rodange (14.) teilten den Einsatz. Mit ihrem Heimerfolg gegen Déifferdeng 03 bewies auch die Victoria (11.), dass die Nicht-Abstiegsklausel in dieser Saison keine Entschuldigung für Wettbewerbsverzerrung sein soll. „Was würden die Sponsoren denken, wenn wir jetzt jede Partie verlieren würden“, hatte Rosport-Trainer Marc Thomé bereits in der vergangenen Woche zu bedenken gegeben. Doch wie realistisch ist es tatsächlich, dass die Kellerkinder, denen die Abstiegsängste nun zum zweiten Jahr in Folge genommen wurden, bis zum Saisonende Vollgas geben werden?

Während der vergangenen englischen Wochen wurde deutlich, dass kleine Kader die größte Sorge darstellen. Heißt, wer nicht rotiert, wird früher oder später mit den Konsequenzen leben müssen – seien es muskuläre Verletzungen, Sperren oder schlicht und einfach müde Beine gegen spritzigere Gegenspieler. Nun sind davon aber eben in der Regel ganz besonders die schlechter platzierten Klubs betroffen – wie die Rote Laterne RM Hamm Benfica. Seit Wochen ist der ohnehin knapp geplante 18-Mann-Kader von Ausfällen geplagt. „Es ist nicht vorgesehen, Junioren in den Kader einzubauen, denn die haben absolut keinen Spielrhythmus im Moment“, erklärte Trainer Pedro Resende. 

Der Coach fand auch sehr ehrliche Worte bezüglich der vier Punkte, die seine Mannschaft zwischen Mittwoch und Sonntag eingefahren hat: „Der Sieg war wohl unsere schlechteste Saisonleistung und gegen Wiltz hatten wir in der ersten Hälfte auch viele Probleme. Die Nachricht, dass es keine Absteiger gibt, hatte also definitiv keinen Einfluss auf die Einstellung der Spieler. Vorher waren unsere Leistungen nämlich besser.“ Es schien den Trainer nicht zu überraschen, dass das Thema „Wettbewerbsverzerrung“ in den vergangenen Tagen bereits mehrmals zur Debatte stand. „Es ist kompliziert. Jeder Verein hat derzeit seine ganz eigenen Sorgen. Wir befinden uns ja auch in einer schweren Situation.“

Relegationsplätze im Visier

In der man dann auch wieder an die Verpflichtungen der einzelnen Akteure appellieren muss, die nach wie vor zu den Privilegierten gehören, die derzeit ihren Sport ausüben dürfen. „Die Spieler sind sich bewusst, dass sie vor anstrengenden Wochen stehen. Wir als Trainer haben die Pflicht, sie täglich daran zu erinnern, dass sie alles geben müssen – damit sich niemand etwas vorzuwerfen hat.“ Er fügte hinzu: „Die Tatsache, dass niemand absteigt, kann entlastend sein, aber deshalb darf niemand entspannen.“

Auf jeden Fall hat der Fusionsverein (der im vergangenen Sommer vom Zusammenschluss mit Mühlenbach profitierte, um in der BGL Ligue anzutreten) bereits mit den Planungen für die anstehende Saison in der Nationaldivision begonnen. „Das wäre jetzt ohnehin der normale Zeitpunkt“, sagte Resende. „Bloß dass es jetzt mehr Gewissheit gibt. Auf jeden Fall müssen sich viele Dinge ändern. Es muss andere Bedingungen geben.“ Welche er damit meint, wollte der 43-Jährige, dessen Vertrag im Juni ausläuft, nicht erklären. 

Aufgrund der kürzlichen Aufholjagd sieht es im Keller auch gar nicht mehr so katastrophal für die „Centser“ aus: „Es bleibt noch eine ganze Runde zu spielen. Aufgrund der Leistungen verdienen wir es gar nicht, so weit unten zu stehen. Ja, wir wissen jetzt, dass wir nicht absteigen werden, aber wir hätten auch im anderen Fall alles daran gesetzt, nicht auf den beiden letzten Plätzen der Tabelle zu stehen.“