EU-VerbraucherpreiseNur in Dänemark und Irland ist das Leben teurer als Luxemburg

Dass Luxemburg kein billiges Pflaster ist, ist den Verbrauchern hierzulande bekannt. Dies wurde nun von Europas statistischem Institut erneut bestätigt. Hierzulande liegen die Preise für Verbrauchsgüter und Dienstleistungen 31 Prozent über dem Durchschnitt in Europa. In Belgien, Deutschland und Frankreich sind die Preise ebenfalls höher – um 15, 7 bzw. 14 Prozent.

Nur in zwei Ländern der EU, in Dänemark (41 Prozent über dem EU-Durchschnitt) und Irland (34 Prozent), ist das Shopping noch teurer als in Luxemburg. Am günstigsten sind die Preise für Verbraucher in Bulgarien. Dort kosten viele Waren fast nur halb so viel wie im europäischen Durchschnitt. „Mithin unterschieden sich die Preisniveaus für Verbrauchsgüter und Dienstleistungen in der EU zwischen dem günstigsten und dem teuersten Mitgliedstaat fast um das Dreifache“, schreibt Eurostat in einer Pressemitteilung. 

Zum Vorjahr bedeutet das Ranking für Luxemburg keine Veränderung. Auch damals waren nur diese beiden Länder teurer. Bereits im Jahr 1995, dem ersten Jahr mit verfügbaren Daten, lag das Großherzogtum auf dem dritten Platz der teuersten Länder (21,4 Prozent über dem europäischen Durchschnitt). Damals noch hinter Dänemark und Finnland. Irland ist seit 2013 teurer als Luxemburg.

In den Jahren 2000 bis 2005 hatte sich die Lage für die Verbraucher in Luxemburg wieder verbessert. Zu der Zeit lagen die Preise im Schnitt lediglich etwa 13 Prozent über denen der EU. Luxemburg galt nur noch als fünftteuerstes Land Europas. Doch seit 2016 sind die Verbraucherpreise in Finnland günstiger als hierzulande. In Schweden seit 2017.

Billiger als der europäische Durchschnitt ist Luxemburg nur in ganz wenigen Bereichen. Dazu zählen alkoholische Getränke, Tabakwaren (jeweils 4 Prozent billiger) sowie private Verkehrsmittel (3 Prozent billiger).
Absoluter Spitzenreiter bei den Preisen ist Luxemburg, was Einrichtungsgegenstände fürs Haus (24,3 Prozent mehr als im europäischen Durchschnitt) angeht. Die allgemeinen Kosten rund um die eigenen vier Wände fallen mit 69,8 Prozent zwar noch heftiger aus – jedoch wird das Großherzogtum in dem Bereich noch von Irland (76,9 Prozent teurer) übertroffen. Teurer als im europäischen Durchschnitt sind hierzulande auch Dienstleistungen von Hotels und Restaurants (um 23 Prozent), Bekleidung (um 9 Prozent) und Unterhaltungselektronik (um 8 Prozent).

Selbst bei Lebensmitteln zählt Luxemburg zu den teuersten Ländern der EU. Nur in Dänemark sind die Preise noch höher. Produkte aus dem Bereich „Nahrungsmittel & alkoholfreie Getränke“ kosten hierzulande im Schnitt 24 Prozent mehr als sonst wo in der EU. Dies ist übrigens kein Widerspruch zu anderen (Luxemburger) Studien, die besagen, dass die Lebensmittelpreise hierzulande wettbewerbsfähig seien. In diesen Studien werden Preise für Alkohol mitgerechnet – bei Eurostat nicht. Laut Letzterem sind Lebensmittelpreise in Frankreich und Belgien leicht günstiger als in Luxemburg und in Deutschland gar deutlich billiger.