Luxemburg-StadtLetzte Gemeinderatssitzung vor den Wahlen

Luxemburg-Stadt / Letzte Gemeinderatssitzung vor den Wahlen
 Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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In der letzten Sitzung dieser Mandatsperiode beschäftigte sich der Gemeinderat u.a. mit der Organisation des kommenden Schuljahrs.

Bevor Bürgermeisterin Lydie Polfer die Gemeinderatsmitglieder mit den Worten „Ich wünsche euch allen noch zwei schöne Wochen und jedem das Resultat, das er verdient“ entließ, mussten sich die Anwesenden u.a. noch die Ausführungen bezüglich eines der wichtigsten Dossiers eines jeden Jahres anhören: die zur Schulorganisation.

In der Vergangenheit wurde öfters die Kritik laut, dass Eltern ihre Kinder bevorzugt auf private Schule schicken würden. Schulschöffin Colette Mart (DP) legte Zahlen vor, die das Gegenteil zeigten. Momentan gingen 5.376 in eine kommunale Schule; für das kommende Jahr sollen es noch mehr sein. Im Zyklus 1 (Kindergarten) wird es 130 Klassen mit insgesamt 2.015 Kinder geben; in den Zyklen 2-4 sind 243 Klassen mit 3.463 Kindern geplant.

In den verschiedenen Schülerhorten („Foyers scolaires“) der Stadt sind momentan 4.284 Kinder eingeschrieben; 530 weitere befinden sich auf einer Warteliste; bei 57 sei die Situation dringend, weil sich in der Familie kein Erwachsener nach der Schule um die Kinder kümmern kann. Man hoffe noch, in den nächsten Monaten einen Platz für diese Kinder zu finden. Colette Mart betonte, unter den 530 seien allerdings viele Kinder aus Privatschulen, und die genössen bei der Gemeinde keine Priorität.

Eine Reihe zusätzliche Schuleinrichtungen sei bereits in Planung: eine Schule mit Foyer für den ersten Zyklus in Gasperich und in Beggen, eine neue Schule samt Schülerhort in Dommeldingen und auf dem Kirchberg; die Schulen in der rue Henri IV auf dem Limpertsberg sowie die alte Schule im Neudorf würden derweil renoviert werden.

Bereits für die „Rentrée“ 2021/22 sollten die beiden Schulen im Bahnhofsviertel – rue du Commerce und rue Michel Welter – aus Organisationsgründen fusionieren, was auf massiven Druck der Eltern aus der Michel-Welter-Schule aber scheiterte. Die Auseinandersetzungen in der Schulkommission deswegen seien sehr heftig gewesen. Colette Mart wies entschieden Gerüchte zurück, wonach die Michel-Welter-Schule an eine Privatschule oder gar an private Bauträger verkauft würde. „Wir behalten unsere alten Schulgebäude in unserem Besitz, auch wenn im Bahnhofsviertel eine neue Schule gebaut wird.“ Wenn ein Gebäude nicht mehr als Schule diene, könne es noch für andere Zwecke genutzt werden.

Die Diskussion über die Schulorganisation findet am 12. Juni, am Tag nach den Wahlen, statt; die Abstimmung erfolgt am 16. Juni.

Abwasserweichen

In seiner letzten Sitzung beschloss der Gemeinderat auch noch eine Investition: Einstimmig wurde der Kostenvoranschlag für vier Abwasserweichen über 3,24 Millionen Euro angenommen. Diese sollen helfen, die teilweise verschmutzten Regenwässer der Stadtteile Cessingen, Weimerskirch und Grund aufzubessern. Abwasserweichen sind ein Verfahren, um Fehleinleitungen aus Regenwasserkanälen sicher abzuleiten. In Trockenzeiten führen schlechte Anschlüsse an die Kanalisation und das Auslaufen verschiedener Arten von Wasser in die Gullys dazu, dass Schadstoffe in die Regenwasserkanalisation und damit in die Flussläufe gelangen. Die Weichen leiten bei trockenem Wetter das kontaminierte Wasser in die Abwasserleitung um.