1:2 auf ZypernKapitän Laurent Jans: „Jeder Spieler verarbeitet das anders“

1:2 auf Zypern / Kapitän Laurent Jans: „Jeder Spieler verarbeitet das anders“
Laurent Jans ärgerte sich ganz besonders über den Platzverweis seines Teamkollegen Foto: sportspress.lu/Jeff Lahr

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Minutenlang lagen einzelne Luxemburger Spieler in Nikosa niedergeschlagen auf dem Platz und verließen das Feld mit gesenkten Köpfen. Für FLF-Kapitän Laurent Jans war es emotional eine Art Déjà-vu: „Die Enttäuschung ist riesig. Man kann es mit dem Heimspiel gegen Montenegro vergleichen. Danach waren wir auch alle richtig niedergeschlagen.“ Ein Blick in die Gefühlswelt des 28-jährigen Standard-Verteidigers.

Die „Roten Löwen“ hatten sich viel für ihr zweitletztes Gruppenspiel vorgenommen – allerdings hat wieder einmal eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung großen Einfluss auf den Ausgang des Spiels genommen. Jans, der einen guten Blick auf den Finnen Gestranius hatte, berichtete: „Er hatte nach der Aktion nicht gleich auf den Elfmeterpunkt gezeigt, sondern erst, nachdem er das Signal des Linienrichters bekommen hatte. Ich habe mitbekommen, dass beide noch darüber diskutiert haben. Er hatte seine Hand bereits an der Hosentasche, um Rot herauszuziehen, nahm sie dann wieder weg … Ich selbst habe die Wiederholung noch nicht gesehen. Der Gegenspieler hat das natürlich clever ausgenutzt. Trotzdem … Ich behaupte nicht, dass es kein Elfmeter war. Aber eine Gelbe Karte hätte gereicht.“

Nach diesem fatalen Pfiff änderten sich die gesamten Voraussetzungen. „Wir wissen, dass wir eine Chance verpasst haben. Wir wollten die Tabellenführung verteidigen und haben uns nichts vorzuwerfen. Der Einsatz war da. Es war ein hartes Spiel und wir hatten gute Chancen.“ Er beteuerte, dass jeder auf dem Platz bis zum Spielende an einen Punktgewinn glaubte.

Alles reinwerfen

So aber wird die definitive Entscheidung über den Gruppensieg vertagt. Zwar hat Jans die Hoffnungen nicht begraben, dennoch zeigte er sich bei seiner Analyse realistisch: „Man sagt ja immer, dass im Fußball viel passieren kann. Das Einzige, was wir jetzt tun können, ist, am Dienstag alles reinzuwerfen, um die drei Punkte zu holen und dann zu sehen, was Montenegro gegen Zypern macht.“

Für den 28-Jährigen war es unmittelbar nach seinem 70. Länderspieleinsatz nicht unbedingt der Moment, um viele Worte an seine Mitspieler zu richten. Zurück im Hotel, verschwanden die Spieler gleich zum Abendessen, anschließend musste jeder seinen eigenen Weg finden, um mit der Niederlage zurechtzukommen. „Es werden wohl einige nicht gut schlafen. Jeder verarbeitet das anders. In den nächsten Tagen kommt dann wieder der Zeitpunkt, an dem die Führungsspieler ihre Rolle übernehmen. Das Einzige, was heute gesagt wurde, ist, dass es noch nicht vorbei ist. Jeder hat das Recht, heute frustriert zu sein. Das gehört dazu.“

Eine kurze Nacht und wenige Stunden später saß die Delegation wieder im Flugzeug. Viel Zeit, um abzuschalten, hatten die Spieler also nicht. Das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein, wie der Rechtsverteidiger abschließend meinte: „Vielleicht nutzen einige die Reise, um auf andere Gedanken zu kommen. Das hängt von jedem Einzelnen ab. Viel Zeit zu grübeln bleibt aber nicht.“ Bereits heute findet das letzte Abschlusstraining der Kampagne statt.