Deutsche Metaller wollen Viertagewoche

Deutsche Metaller wollen Viertagewoche

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die deutsche Gewerkschafft "IG Metall" verlangt eine Arbeitswoche von 28 Stunden.

Der Tarifvertrag in der deutschen Metallindustrie läuft am 31. Dezember 2017 aus. Und für das Folgeabkommen deutet sich eine der großen Auseinandersetzung in der deutschen Gewerkschaftsbewegung an.

Die IG Metall will für die 3,9 Millionen Beschäftigten in der Metallindustrie das Recht erstreiten, die Arbeitszeit von 35 Stunden auf 28 Stunden pro Woche zu reduzieren. Der jeweils betroffene Mitarbeiter soll das für zwei Jahre tun dürfen und dann das Recht haben, wieder in die Vollzeitbeschäftigung zurückzukehren. Die Arbeitgeber haben die Forderung bereits abgelehnt.

Voller Lohnausgleich

Von der Regelung sollen vor allem Beschäftigte profitieren, die sich um jüngere Kinder kümmern müssen. Die Altersgrenze soll hier bei 14 Jahren liegen. Mitarbeiter, die Angehörige pflegen, sollen diese Arbeitszeitverkürzung ebenfalls in Anspruch nehmen dürfen. Für diese Beschäftigten soll es überdies vollen Lohnausgleich geben, sagte der IG Metallchef Jörg Hoffmann in Frankfurt. Vollen Lohnausgleich soll es auch geben, wenn sich jemand für eine Verkürzung von nur 3,5 Stunden pro Woche entscheidet.

Mit diesen Regelungen will Hofmann vor allem Metallarbeitern entgegenkommen, die nur geringe Löhne beziehen und sich ohne Lohnausgleich eine Vier Tage Woche nicht leisten können. Hofmann spricht von einem „Paradigmenwechsel“ in der Arbeitszeitpolitik. Aber auch zum Lohn selbst gibt er den IG Metallbezirken für die Lohnverhandlungen eine Empfehlung. Sie sollten sechs Prozent mehr verlangen.