Lars GersonDas Ende der gemeinsamen Pinkelpausen

Lars Gerson / Das Ende der gemeinsamen Pinkelpausen
Lars Gerson versicherte, dass er und seine Teamkollegen bereit sind, noch einmal Vollgas zu geben Foto: Gerry Schmit

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Norrköping-Profi Lars Gerson ist definitiv niemand, der sich in den vergangenen Jahren generell beschwert hat. Im Gegenteil, der 30-Jährige packte vor dem möglichen Abschied aus dem Stade Josy Barthel noch eine lustige Anekdote aus. Das Ende der Ära an der Arloner Straße fällt ihm nicht schwer, genau wie das Abhaken des 1:2 in Nikosia. 

Montagmorgen. In Lipperscheid wird wieder gelacht. Das ist zumindest der Bericht, den Lars Gerson der Presse vor seiner Mittagsruhe liefert. Mit der Niederlage von Nikosia hat sich der 80-fache Nationalspieler nicht mehr beschäftigt. „Es war nicht so, dass die Enttäuschung schnell vergessen war. Aber heute (gestern) habe ich gar nicht mehr an dieses Spiel gedacht. Es war wieder alles ganz normal. Wir wollen noch einmal alles geben.“ Der Schweden-Profi hatte über das Wochenende sogar ein kurzes Gespräch mit seinem montenegrinischen Teamkollegen Sead Haksabanovic geführt. Der linke Mittelfeldspieler und Gerson haben sich für das abschließende Fernduell „viel Glück gewünscht“. 

Gegen Aserbaidschan wird der Innenverteidiger erneut einen neuen Nebenmann an die Seite gestellt bekommen. Die beiden gesperrten Vahid Selimovic und Dirk Carlson standen zuletzt neben dem 1,86 m großen Luxemburger in der Zentrale. Mit einem Augenzwinkern schloss er nicht aus, als Linksverteidiger eingesetzt werden zu können, „wie im Klub“. Eine Bemerkung, die auch Nationaltrainer Luc Holtz zum Schmunzeln brachte. Der Defensivallrounder gab danach zu, sich in einer Viererkette am wohlsten zu fühlen. Dies stimmte jedenfalls auch mit den Aussagen des Coachs überein, der sich wohl für einen tieferen Block entscheiden wird. 

Der Ruhepol der FLF-Auswahl hat klare Ideen für den heutigen Abend: „Wir müssen gewinnen, da wir unser Schicksal nicht mehr in den eigenen Händen halten. Wir werden alles geben. Aus dem Hinspiel haben wir viele positive Gefühle mitgenommen. Wir sind bei einem Elf-gegen-elf stärker als sie“, spielte er auf das Duell im September an, bei dem der Gegner ab der 25. in Unterzahl agieren musste.

Gute Erinnerungen hat Gerson auch an das Stade Josy Barthel. Trainer Holtz kann es kaum erwarten, die Spielstätte zu wechseln. Das Chaos in den Gängen, wo sich Fahrräder und Gerümpel türmen und Spieler sich auf den Füßen stehen, sei besonders in Corona-Zeiten nicht mehr tragbar. Auch Lars Gerson freut sich auf einen besseren Rasen, „das kommt unserem Spiel bestimmt entgegen“. Da schmerzt es dann auch nicht mehr ganz so viel, dass gemeinsame Pinkelpausen mit dem Gegner der Vergangenheit angehören: „Bei einem meiner ersten Spiele gegen Frankreich stand ich neben Philippe Mexès“, lacht Gerson. „Aber jetzt wird es Zeit für etwas anderes.“

Randnotizen

Keine lange Reise: Bundesliga-Fans dürfte der Name des heutigen Schiedsrichters ein Begriff sein. Der 39-jährige Felix Zwayer wird das letzte internationale Spiel des Jahres der FLF-Auswahl leiten. Für den Deutschen wird es eine Premiere – sowohl das Stade Josy Barthel als auch die Luxemburger Elf standen bislang nicht auf seiner To-do-Liste. 
Volle Unterstützung: Die „M-Block-Fanatics 95“ haben sich am Freitag in einem offenen Brief bei der Nationalmannschaft und der FLF für das gute Verhältnis bedankt. Dadurch war es den Anhängern auch möglich, 25 der 100 Eintrittskarten zu erhalten, damit sie heute wieder in die Rolle des zwölften Manns schlüpfen können. Die Leistungen der vergangenen Jahre seien „phänomenal“ gewesen.