Jahresresultat 2019Cargolux fliegt weiter in den schwarzen Zahlen

Jahresresultat 2019 / Cargolux fliegt weiter in den schwarzen Zahlen
Über eine Luftbrücke versorgt die Cargolux Luxemburg unter anderem mit medizinischem Material aus China Foto: Cargolux

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Die Luftfrachtgesellschaft Cargolux, die in der aktuellen Krise für das Land eine besondere Rolle spielt, spürte im Jahr 2019 die schlechter laufende Weltwirtschaft. Der Gewinn war deutlich eingebrochen. Aktuell herrscht jedoch wieder Hochbetrieb.

Mitte letzten Jahres begann die globale Wirtschaft langsamer zu drehen. Unsicherheiten durch Handelsstreitigkeiten und Brexit machten sich bemerkbar. Man sei wieder in „turbulenten Zeiten“ angekommen, schreibt die Cargolux am Mittwoch in einer Pressemeldung zum Jahresergebnis 2019. Im Markt für Luftfracht war das Angebot wieder höher als die Nachfrage. Die Erträge sanken. Der Jahresumsatz ging um rund 16 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar zurück.

Trotzdem gelang es der Gesellschaft, einen Jahresgewinn von 20,1 Millionen Dollar zu verbuchen. In den Vorjahren 2017 und 2018 lief der Welthandel deutlich besser. Transportdienstleistungen waren gesucht. Die Cargolux erwirtschaftete Rekordgewinne. Satte 211 Millionen Dollar waren es allein im Jahr 2018.

Mit dem 2019 erreichten Resultat ist man bei Cargolux zufrieden. Man habe sich besser geschlagen als die meisten Konkurrenten, ist in der Mitteilung zu lesen. Die Geschäftsstrategie sei solide, die Finanzzahlen stabil und die Kassenlage besser als im Vorjahr. Cargolux habe seine Position als Experte in Nischenmärkten gestärkt. Zudem sei das weltweite Netz der angeflogenen Städte weiter ausgebaut worden. Santiago de Chile und Jakarta, Indonesien, kamen hinzu.

Die luxemburgische Gesellschaft wurde vor 50 Jahren gegründet. Sie gilt seit 2016 als siebtgrößter Nur-Fracht-Carrier der Welt. Die Zahl der Mitarbeiter ist bis Jahresende auf 2.253 Personen gewachsen. 1.630 davon arbeiten in Luxemburg. Die Flotte besteht aus 14 Boeing 747-8-Frachtern und 16 Boeing 747-400-Frachtern.

Steigende Nachfrage seit März

In der aktuellen Krise hat die Cargolux nun eine zusätzliche Mission übernommen. Sie ist nicht mehr „nur“ eines der Vorzeigeunternehmen Luxemburgs, sie ist zu einem wesentlichen Faktor der Versorgung des Landes – über geschlossene Grenzen hinweg – geworden.

Die Gesellschaft verzeichnet seit Mitte März wieder eine steigende Nachfrage. „Dank der Luftbrücke, die Luxemburg mit China verbindet, konnte das Frachtunternehmen die Lieferung von 768 Tonnen medizinischer Ausrüstung nach Luxemburg sicherstellen“, berichtete das Transportministerium vor zwei Tagen. Dies entspreche etwa zehn Boeing 747-Frachtflugzeugen. Oft schon war zu hören, dass ohne Cargolux die Krise in Luxemburg ganz anders verlaufen wäre.

Wichtigste Anteilseigner der Cargolux sind die Fluggesellschaft Luxair (35,10 Prozent), die chinesische HNCA (35 Prozent), die BCEE (10,9 Prozent), die staatliche Entwicklungsbank SNCI (10,67 Prozent) sowie der luxemburgische Staat (8,32 Prozent). Bei Luxair haben Staat und BCEE gemeinsam eine Entscheidungsmehrheit von rund 60 Prozent.