Estgen arbeitete nach seinem Studium zunächst als Lehrer und Schulrektor. Nachdem er eine politische Laufbahn eingeschlagen hatte, zog er nicht nur in die Chamber ein, sondern fungierte, unter anderem, auch in Vorstand und Präsidium der CSV.
1979 zog Estgen ins Europäische Parlament ein und blieb dort drei Wahlperioden lang bis 1994. Er war von 1982 bis 1984 erst Vizepräsident des Europäischen Parlaments und danach, bis 1987, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP), ehe er von 1992 bis 1994 abermals Vizepräsident des Europäischen Parlaments war. Daneben war er zeitweise auch Mitglied im erweiterten Präsidium der EVP. fgg
Ehre seinem Andenken . Nicolas Estgen war ein grosser CSV Krieger!
Ein grosser Verlust für Europa, für Luxemburg, für die CSV und besonders die AFP!
Man erinnert sich noch die heftigen Radio-Duelle zwischen den AFP-Schergen und den Planning Familial Vertretern, u.a. Dr Molitor-Peffer.
Nicht zu vergessen, die Seilschaft, die sich Herr Estgen während seiner Zeit im Bildungsministerium aufgebaut hatte. In der AFP hatte er zahllose gefügige Handlanger und Spitzel, die ihn permanent auf dem Laufenden in ihren respektiven Schulen hielten, inklusiv verschiedene Direktoren, die ihm ihren Posten verdankten. Nach den Wahlen 1974, plötzlich totale Funkstille, die AFP Schergen zogen sich diskret in ihre Löcher zurück. Estgens Nachfolger im Ministerium, Aly Schroeder, brachte Ruhe und Ordnung in das technische Schulwesen. Und der ehemalige Alleinherrscher, entmachtet, ging in die Politik und zog für die CSV ins Europaparlament. Keine grossartige Leistung, bei dem Erdrutschsieg der Rechten.
Sprungbrett seiner Karriere war die " Action Familiale et Populaire ", seinerzeit ein nicht zu unterschätzender konservativer Bestandteil der CSV. , deren Generalsekretär und anschliessender Präsident Estgen lange Jahre war. Wer nicht AFP Mitglied war, dem legte Estgen, in seiner Eigenschaft als Regierungsrat im Bildungsministerium mächtig Steine in den Weg um Real-oder Berufsschullehrer zu werden. Er allein entschied, willkürlich nur aufgrund der Ideologie der Kandidaten, wer für diesen Beruf geeignet war und wer nicht.
Nicolas Estgen, in den 1970er Jahren, der allmächtige, berüchtigte Generalsekretär der " Action Familiale et Populaire " in der CSV und gleichzeitig, im Unterrichtsministerium, zuständig für die Berufsschulen. Er hatte das absolute Sagen bei der Auswahl und der Einstellung des Lehrpersonals. Voraussetzung : Mitgliedschaft in der AFP. Kurz vor seiner Pensionierung wurde er noch kurzerhand, wahrscheinlich für seine grossen Verdienste als ultrarechter, kompromisloser Fundamentalist seiner Partei, für die Dauer der Sommerferien, zum Direktor der Hotelfachschule in Diekirch ernannt.
Ein fanatischer Rechter, ein Karrierist , der vor nichts zurückschreckte um an sein Ziel zu kommen.
Den Exemple-type vum erzkonservativen C-Politiker.