Bankgebühren im Fokus

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Nachdem immer mehr Banken in Luxemburg angefangen hatten, Gebühren für Basisoperationen am Schalter zu erheben, war die Entrüstung im Lande groß. Vor allem die Verbraucherschützer der ULC riefen die Finanzinstitute regelmäßig dazu auf, ihre soziale Verantwortung wahr zu nehmen. Gestern reagierte das Finanzministerium.

Doch damit eine echte Debatte über die vielfältige und undurchsichtige Kostenstruktur für die Kunden überhaupt möglich wird, hat Finanzminister Pierre Gramegna Vertreter der größten luxemburgischen Schalterbanken zu einem Gespräch über Gebühren geladen. Es waren dies die Raiffeisen, die BCEE, die BGL BNP Paribas, die BIL und die Luxemburger Post. All diese Banken verfügen über jeweils mehr als 25 Filialen im Lande. Das Ergebnis dieser Unterhaltungen hat das Finanzministerium nun in Form der nebenstehenden Tabelle veröffentlicht. Dabei weist das Ministerium darauf hin, dass „Package-Angebote“ nicht mit in Betracht gezogen wurden.

Gleichzeitig unterstreicht das Ministerium, dass eine Vergleichsstudie dieser Angebote mit jenen von Finanzinstituten aus dem nahen Ausland ergeben habe, dass die Luxemburger Banken „wettbewerbsfähige Tarife“ anbieten. Zudem hätten die Banken im Großherzogtum eine ganze Reihe Initiativen für ältere Menschen und solche mit Behinderung gestartet, so die Mitteilung des Ministeriums weiter. Laut der ULC werden Leute, die keinen Internetzugang besitzen oder sich dessen Bedienung nicht zutrauen, einfach und gezwungenermaßen am Schalter zur Kasse gebeten.

„Wettbewerbsfähig“

Laut dem Finanzministerium würden einige Banken (die namentlich nicht genannt wurden) diesen Menschen Sondertarife anbieten. Je nach Bank würde ihnen eine begrenze Zahl von Dienstleistungen kostenlos oder günstiger angeboten, etwa bei der Hilfe von Schalter-Mitarbeitern beim Erstellen von Überweisungen. Zudem würden einige Finanzinstitute ihren Kunden Dienstleistungen (etwa Geld abheben oder Überweisungen) zu Hause anbieten.

Auch würden die Banken Seminare anbieten, damit sich Kunden mit den neuen Technologien zurecht finden können. Gramegna zufolge zeigen Luxemburgs Finanzinstitute Verständnis für diese Menschen. Die Vielfalt der Angebote belege, dass der Wettbewerb um die Kunden zwischen den Finanzakteuren eine Rolle spiele. Trotzdem blieb der lautstarke Protest der ULC nicht ungehört. Um die Vergleichbarkeit der Dienstleistungen und mehr Transparenz bei der Kostenstruktur zu erreichen, kündigte der Finanzminister die Erstellung einer offiziellen Liste an. Das betreffende „Règlement grand-ducal“ will der Minister am Freitag vorstellen. Diese Daten müssen die Banken ihren Kunden künftig zur Verfügung stellen.

Zudem sollen diese Angaben für den Aufbau einer Online-Preisvergleich-Webseite für Finanzdienstleistungen genutzt werden. Noch im Laufe dieses Jahres soll sie an den Start gehen. Verwaltet werden wird sie von der Finanzaufsicht CSSF. Die ULC gab sich nicht sonderlich beeindruckt von der Mitteilung des Ministeriums. Man werde nicht lockerlassen, erklärte sie am Abend per Pressemeldung.

 

Serenissima en Escher Jong
5. März 2018 - 14.09

Die Regierung betreibt auch Bankschalter: über die BCEE und die Post d.h. die beteiligt sich an dieser miesen Abzocke...also sollte auch die Regierung insbesondere Herr Gramegna sich schämen.....aber das macht der bestimmt nicht! Hypokrisie im höchsten Grade eben...

Laird Glenmore
1. März 2018 - 0.29

als alter Finanzmakler und Broker weiß ich wovon ich Spreche Banken sind abzocker auch heute noch und alles unter dem Deckmantel der Legalität, Gangster im weissen Kragen, bei jeder Vorstandssitzung sitzen 500 Jahre Knast am Tisch. Ich weiß das viele Banken auch an den jetzt so verfluchten OFF SHORE Firmen riesig Geld verdient haben und jetz wird alles schlecht geredet, je größer die Bank desto krimineller sind deren Machenschaften und das Weltweit.

Jean-Paul
28. Februar 2018 - 20.16

Genau esou ass et!

Jean-Paul
28. Februar 2018 - 20.16

Genau esou ass et!

Jemp
28. Februar 2018 - 19.45

Ach so, bezahlen die, die Geld bei einer Bank leihen denn jetzt auch keine Zinsen mehr, oder bezahlt die Bank ihnen Zinsen? Dann geh ich mir morgen sofort eine Million ausleihen. Im Ernst: Die Banker zocken die Leute ab, sobald sie es dürfen. Sie arbeiten sogar daran die Politik zu überzeugen, das Bargeld abzuschaffen, um noch mehr absahnen zu können.

Julien
28. Februar 2018 - 18.28

Die Regierung betreibt keine Bankschalter, deshalb ist Scham nicht angebracht.

Max Muster
28. Februar 2018 - 16.07

Die Zeiten, in denen die Banken mit Tagesgeldern oder Liquidität "viel" Geld verdienen kann, sind leider vorbei. Sie zahlen sogar jetzt, wenn das Geld bei der EZB gelagert wird. Eine Quersubventionierung der Kontoführung ist somit nicht mehr möglich -FOLGE: die Dienstleitungen werden nun mit einem Preis versehen. Dass dieser Preis nicht unverhätnissmäßig ist, dafür sorgt der Wettbewerb. Für erbrachte Dienstleistungen zu zahlen - daran müssen sich so einige wohl errst gewöhnen.

Laird Glenmore
28. Februar 2018 - 13.24

Da ältere Menschen ja überwiegend nicht ins Internet gehen ist die Veröffentlichung der Gebührenliste hier ein Hohn, zumal viele ältere auch kein französisch sprechen wäre es doch mal angebracht sich wirklich auf diese Menschen einzustellen. Als diese Menschen den Luxemburger Staat aufgebaut haben waren sie gut genug und jetzt versucht man sie dumm zu halten und mehr oder weniger aufs Abstellgleis zu schieben unsere Regierung sollte sich schämen. Zu den Gebühren kann ich nur sagen das sie komplett überflüssig sind, da die Banken sich eh mit unseren Kapitaleinlagen im Internationalen Finanzmarkt ( Tages - Nachtgeld und andere ) die Taschen vollmachen und wir als Anleger werden mit mini Zinsen abgespeist wo die Gebühren pro Jahr auch noch höher sind als der Zinsertrag für mich sind die Banken die größten Gansgter.

Popi
28. Februar 2018 - 12.31

Den 1. Juni 2017 huet d'Chamber e Gesetz votéiert, datt déi Erhéijunge réischt méiglech gemaach huet. Déi europäesch Direktive, déi do ëmgesat gouf, huet d'EU-Memberen opgefuerdert, speziell Konditiounen fir vulnerabel Mënschen anzeféiren. Am Géigesaz zu anere Länner (z.B. Irland, Eisterräich) huet d'Regierung dat awer net gemaach an de Maximum am Interêt vun de Banken eraus geschloen. Wann den Här Gramegna sech elo op eemol fir déi vulenrabel Leit asetzt, dann ass dat zimlech hypokritesch....