SperrungAus Fahr- werden Stehzeuge: Das Verkehrschaos auf der B7 ist vorprogrammiert

Sperrung / Aus Fahr- werden Stehzeuge: Das Verkehrschaos auf der B7 ist vorprogrammiert
An den kommenden fünf Tagen wird der bereits jetzt alltägliche Verkehrsstau in Ettelbrück noch größere Ausmaße annehmen  Foto: Roger Infalt

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Täglich bewegt sich eine riesige Blechlawine im Schritttempo durch das Verkehrsnadelöhr Ettelbrück Richtung Bastogne und umgekehrt. Tausende von Autos, Bussen, Liefer- und Lastwagen suchen sich Tag für Tag einen Weg durch Ettelbrück. Die Entlastungsstraße B7 federt das alltägliche Chaos zwar ein wenig ab, doch die wird nun ab morgen und bis einschließlich Dienstag für jeglichen Verkehr gesperrt. Man kann sich leicht ausmalen, was dies für die Pattonstadt bedeutet.

Probleme gibt es in der Nordstadt in Hülle und Fülle. Allen voran bereitet das hohe Verkehrsaufkommen Kopfzerbrechen. Seit Jahrzehnten ärgern sich darüber nicht nur die betroffenen Verkehrsteilnehmer, sondern auch die Bürger Ettelbrücks sowie, seit geraumer Zeit, auch die der umliegenden Ortschaften. Inzwischen ist es ganz egal, aus welcher Richtung man Ettelbrück anfährt, man steht zu den meisten Tagesstunden im Stau.

Der Hauptknackpunkt war, ist und bleibt der Verteilerkreis am Eingang der Ortschaft, über den der gesamte Verkehr von der B7 in Richtung N15 geleitet wird. Auf der genannten Straße werden im Monat bis zu 384.000 Fahrzeuge gezählt (Stand März 2020). Schätzungsweise 3 Prozent davon steuern Ettelbrück an, der Rest war Durchgangsverkehr. Dort wartet man noch immer auf eine bereits vor 28 Jahren angekündigte Umgehungsstraße.

Ach ja! Ein Teil der vor 28 Jahren geplanten Trasse dieser Straße wurde im Oktober letzten Jahres sowohl von Nachhaltigkeitsminister François Bausch als auch von Verantwortlichen der Straßenbauverwaltung als „Vision 2035“ für die Nordstad vorgestellt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Ab Freitag, 12. August, bis einschließlich kommenden Dienstag wird die einzige Entlastungsstraße B7 auf Antrag der Firma Creos (für umfangreiche Arbeiten am Glasfasernetz; d.Red.) für jeglichen Verkehr gesperrt. Die Fahrzeuge werden dann ausnahmslos durch das Nadelöhr Ettelbrück geleitet. Wenn man weiß, dass auf dieser B7 bis zu 715.000 Fahrzeuge monatlich gezählt werden, kann man sich leicht ein Bild von dem machen, was in den nächsten Tagen verkehrstechnisch in und um Ettelbrück los sein wird.

Man kann es nicht oft genug sagen: Sowohl die Lokal- als auch die Landespolitiker wissen nunmehr seit Jahrzehnten um die schwerwiegenden Verkehrs- und Sicherheitsprobleme an diesem nationalen Verkehrsknotenpunkt, Probleme, die mit der Zeit immer größer wurden. Darunter leiden nicht nur die Verkehrsteilnehmer, sondern auch die Bürger und die Geschäftsleute der „Akafsstad vum Norden“.

Das einst eher lokale Verkehrsproblem hat sich in den letzten Jahren auf die gesamte Region ausgeweitet, denn immer mehr Verkehrsteilnehmer meiden das Verkehrschaos in der Pattonstadt und suchen sich in Richtung Norden sogenannte Schleichwege durch die umliegenden Ortschaften, wie z.B. Bissen, Colmar-Berg, Erpeldingen/Sauer usw. Interessieren tut dieses Problem in den Amtsstuben aber allem Anschein nach niemanden.

Auch wenn zur jetzigen Urlaubszeit vielleicht weniger Fahrzeuge auf unseren Straßen unterwegs sein sollen, so kann man nur jedem raten, die nächsten fünf Tage Ettelbrück großräumig zu umfahren. So verliert man weder Zeit noch Nerven.