Umfrage„Auf einiges verzichten, um woanders keine Abstriche machen zu müssen“

Umfrage / „Auf einiges verzichten, um woanders keine Abstriche machen zu müssen“
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Alles wird teurer. Obwohl Luxemburg im europäischen Vergleich weniger unter der hohen Inflation leidet, steigen auch hier die Preise stetig an. Die Menschen müssen immer mehr darauf achten, was in ihrem Einkaufswagen landet. Das Tageblatt hat sich in Belval umgehört und mit Passanten gesprochen.

Michel (58) und Joëlle (57)

Michel und Joëlle
Michel und Joëlle Foto: Editpress/Charly Beck

„Wir passen uns der Situation an und verzichten auf einige Dinge, damit wir an anderen Stellen keine Abstriche machen müssen“, meinen Michel und Joëlle. Am meisten verzichten sie bei der Kleidung. „Wir lassen dann mal Markenkleider hängen und kaufen billigere Klamotten – beim Essen passen wir nicht auf“, meint das Paar. Auf die sehr teuren Lebensmittel würden sie ohnehin verzichten. Die beiden achten allerdings auch auf ihren Spritverbrauch und versuchen das Auto weniger oft zu benutzen. „Ansonsten läuft es normal weiter.“

Trotzdem: „Ich bin der Meinung, dass wenn wir uns heutzutage noch Sorgen um die Energie machen müssen, dann kann man von einem kompletten Versagen der Politik sprechen“, sagt Michel. Die Politik müsse die Situation mit Experten analysieren und lösen. Vor allem auch junge Menschen müsse man stärker in die Politik einbeziehen, „damit wir neue Ideen bekommen“, ergänzt Joëlle.

Camille (33)

Camille
Camille Foto: Editpress/Charly Beck

„Die Gas- und Strompreise steigen, wodurch sich mein monatliches Budget ein wenig verändert“, sagt Camille. Obwohl die Produkte, die in seinem Einkaufswagen landen, teurer wurden, achtet er nicht so genau auf die Preise. Er kaufe weiterhin die gleichen Sachen.

Er heize seine Wohnung nicht so stark, aber das habe er noch immer so gemacht. „Abgesehen davon hat sich meine Lebensweise nicht wirklich verändert.“ Er spüre allerdings eine allgemeine Sorge in der Bevölkerung wegen der Energiekosten. „Aber insgesamt habe ich das persönlich noch nicht gemerkt“, sagt Camille.

Sandy (43)

Sandy
Sandy Foto: Editpress/Charly Beck

Sandy spürt die Preiserhöhungen besonders bei den Lebensmitteln und beim Benzin. „Ich arbeite in einer Tankstelle, also fällt mir das besonders auf. Aber das Alltagsleben wird insgesamt teurer.“ Vor allem Fleisch und Gemüse sei viel teurer geworden. „Und für ein Kilo Nüsse bezahlt man momentan acht Euro.“ Das sei schon übertrieben.

Wie sie damit umgeht? „Ich achte einfach viel besser auf die Preise und überlege mir genauer, was ich benötige und was nicht.“ Sie habe zwar bereits vor den Preiserhöhungen aufgepasst, aber jetzt gebe es auch Produkte, auf die sie komplett verzichtet. Sandy lebt in Frankreich und arbeitet in Luxemburg. Wohin sie einkaufen gehe, sei allerdings egal, „denn teuer ist es zurzeit überall“. „Fleisch finde ich allerdings in Luxemburg besser, nicht vom Preis her, aber von der Qualität.“

Jérémie (28)

Die Inflation mache momentan alles etwas komplizierter – besonders in der Weihnachtszeit. „Man fängt an, die Geschenke zu zählen und man versucht zu sparen, wo man kann, um dennoch schöne Geschenke zu machen“, sagt Jérémie. „Aber das ist nicht immer einfach.“ Vor allem, wenn Weihnachten und Geburtstage plötzlich zusammenfallen, spüre man die Preiserhöhungen.

Ihm seien allerdings die Lebensmittelpreise besonders aufgefallen. Die Basis-Produkte, auf die man nicht verzichten könne, seien in sehr kurzer Zeit wesentlich teurer geworden. Jérémie lebt in Frankreich und arbeitet in Luxemburg. „Momentan kaufe ich noch häufiger in Frankreich ein, weil es dort teilweise billiger ist, aber kleine Einkäufe nach der Arbeit mache ich dann auch hier.“ Im Allgemeinen passe er jetzt viel besser auf seine Ausgaben auf und greift beispielsweise weniger auf Markenprodukte zurück. Und: „Ich mache mir selber weniger häufig eine kleine Freude.“

Gemüse gehört zu den Produkten, die besonders teurer wurden
Gemüse gehört zu den Produkten, die besonders teurer wurden Foto: Pixabay