100 Jahre alt – und von Müdigkeit keine Spur: „Escher Bibliothéik“ feiert Geburtstag

100 Jahre alt – und von Müdigkeit keine Spur: „Escher Bibliothéik“ feiert Geburtstag

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Mit dem Leitsatz „A look at the past, a vision for the future“ stellt die Escher Bibliothek ein Programm vor, das Generationen verbinden und Leute zum Mitmachen anregen soll – und dabei dem klassischen Bild des stillen Lesens absolut nicht entspricht.

Info 

Öffnungszeiten

Montag: 14.00-17.00 Uhr
Dienstag: 10.00-12.00, 14.00-17.00 Uhr
Mittwoch: 13.30-17.00 Uhr
Donnerstag: 10.00-12.00, 14.00-17.00 Uhr
Freitag: 15.00-19.00 Uhr
Samstag: 10.00-12.00 Uhr
Sonntag: geschlossen

Kontakt
26, rue Emile Mayrisch
L-4240 Esch/Alzette
Tel.: 2754 4960

Weitere Informationen und das ganze Programm unter:
www.bibliotheque.esch.lu

„Welche Rolle können Bibliotheken in der Gesellschaft von heute und morgen spielen?“ Laut der „Escher Bibliothéik“ eindeutig eine große und ständig wachsende. Über 3.500 Besucher haben 2018 ihren Weg in die Villa Deitz in der rue Emile Mayrisch gefunden. Das sind 500 mehr als im Vorjahr. Dies bestätigt einen Trend: Über die letzten vier Jahre ist die Besucherzahl jährlich um 500 Leute gewachsen.

Das Stereotyp, dass junge Menschen nur noch auf Bildschirme starren und Lesen immer weniger wichtig wird, gehört laut den Verantwortlichen der Bibliothek in die Geschichtsbücher: 11- bis 20-Jährige bilden die Mehrheit der Besucher der „Bibliothéik“, die aus über 60.000 Büchern, CDs, DVDs und Zeitungen auswählen können. Mehr als 13.000 Ausleihungen im vergangenen Jahr zeigen: Bibliotheken haben ihren Platz im Leben der Menschen.

Intergenerationell und partizipativ

Eine ganze Reihe an literarischen Events werden vom 2. März 2019 bis zum 2. März 2020 einem noch breiteren Publikum die Gelegenheit geben, die Welt der Bücher für sich zu entdecken – sei es in der Bibliothek selbst, im Gespräch mit Autoren oder sogar fast per Lieferdienst zu Hause. Das Programm für das Jubiläumsjahr ist prall gefüllt und, so die Chefin der Bibliothek, Tamara Sondag, „intergenerationell und partizipativ“.

„Meng Bibliothéik – eng Plaz fir Geschichten“ sind so beispielsweise Workshops, die sich mit dem Ziel, Kreativität und Ideen für die Zukunft zu fördern, an Grundschüler und Jugendliche richten. Die Autorin und Illustratorin Olga Reiff wird diese leiten. Die „Bibliambule“, eine mobile Bibliothek, wird ab diesem Frühling durch Esch touren und lädt vor allem Kinder und Jugendliche dazu ein, sich es mit einem Buch in der Hand auf einem Liegestuhl gemütlich zu machen.

„E Buch op Rieder“ bringt den Lesestoff hingegen wortwörtlich direkt vor die eigene Haustür. Wenn der Leser nicht zu der Bibliothek kann, muss die Bibliothek eben zum Leser: Eine ständig neue Buchauswahl wird von diesem Serviceangebot zu Senioren und Personen mit eingeschränkter Mobilität geliefert.

Debatten, Ausstellungen und Lesungen

Die Geschichte des Instituts kommt dabei auch nicht zu kurz: Am 25. Oktober öffnet eine historische Ausstellung in der Galerie des Escher Theaters, in der die wichtigsten Etappen der bewegten Vergangenheit der Bibliothek vorgestellt werden. Mehrere Lesungen, unter anderem am 2. März mit der in Esch geborenen Finny Cazzaro oder eine Konzert-Lesung am 1. Dezember, bringen Interessierte nicht nur näher an die Autoren, sondern kombinieren Literatur mit anderen Künsten.

Öffentliche Debatten, beispielsweise „Dessine-moi une bibliothèque“ zur zukünftigen Funktion städtischer Bibliotheken, runden das Angebot ab. Bei all diesen Aktivitäten ist die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und vor allem mit lokalen Autoren für die Organisatoren besonders wichtig.

Über die „Wunschwand“ auf der neuen Internetseite (www.bibliotheque.esch.lu) können die Besucher jetzt schon ihre Wünsche äußern und Zukunftsvisionen spinnen.

 

Von unserem Korrespondenten Misch Pautsch