TennisDas Profitum im Visier: Alex Knaff peilt weiterhin eine Karriere im Sport an 

Tennis / Das Profitum im Visier: Alex Knaff peilt weiterhin eine Karriere im Sport an 
Alex Knaff hat in Tunesien seinen ersten ITF-Erfolg im Doppel feiern können  Archivbild: Gerry Schmit/Tageblatt

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Alex Knaff hat die Profi-Tour weiterhin fest im Blick. Der 24-Jährige konnte zuletzt in Tunesien seinen ersten ITF-Titel im Doppel feiern. Doch das letzte Jahr war für den Tennisspieler nicht einfach – denn Knaff musste mit einer großen Umstellung kämpfen. 

In einem Jahr hat sich für Alex Knaff viel verändert. Im Mai 2021 machte er seinen Bachelor-Abschluss in Physik an der Florida State University, für die er auch im College-Tennis aktiv war. Seitdem lebe er einen ganz anderen „Lifestyle“, wie er selbst erklärt. „Der Unterschied zum College-Tennis ist riesig“, sagt Knaff. „Ich habe ein paar Monate gebraucht, bis ich mich an das neue Leben gewöhnt habe. An der Universität wurde alles für mich organisiert, ich musste mich um nichts kümmern. Reisen, Essen, Trainer, Trainingspartner – wir waren sehr verwöhnt“, schmunzelt er.

Nach seinem Bachelor-Abschluss fand sich Knaff hauptsächlich auf der ITF-Tour wieder. „Ich bin nun oft alleine auf Turnieren. Kein Trainer, keine Bekannten, ich muss mit den Reiseplänen klarkommen und mir Trainingspartner suchen. Das war am Anfang nicht leicht.“ Nach dem Davis Cup im Juni 2021, bei dem Luxemburg im Relegationsspiel den Klassenerhalt sicherte, spielte der 24-Jährige unter anderem in Esch/Azette, Novi Sad (SRB), Koksijde (B), Trier (D) oder Monastir (TUN). Der 24-Jährige reiste auch zu Turnieren nach Großbritannien, dann ging es zurück in die USA. 

„Ich bin sehr viel herumgekommen“, sagt Knaff, der Ende 2021 erste Erfolge feierte. „Ich hatte damals eine Tournee von drei Turnieren in den USA geplant.“ Beim Turnier in East Lansing stieß er bis ins Halbfinale vor. Einen ersten Titel durfte der Rechtshänder dann am 27. März dieses Jahres im tunesischen Monastir bejubeln. Zusammen mit seinem tunesischen Partner Aziz Dougaz gelang ihm der erste Sieg auf der ITF-Tour im Doppel. Erst eine Woche vor diesem Titel stand Knaff mit Dougaz bereits im Finale, musste sich dort aber einem chinesisch-argentinischen Doppel geschlagen geben. „Ich glaube, dass ich im Doppel freier spiele“, sucht er nach Erklärungen für seine Erfolge. „Ich konzentriere mich auf das Einzel, weswegen ich vielleicht weniger Druck im Doppel verspüre. Ich habe im Doppel rausgefunden, wie ich spielen muss, um gute Resultate zu erzielen. Ich hatte auch einen guten Partner. Das Doppel ist von der Strategie her einfacher für mich.“

Davis Cup als Highlight

Aktuell befindet er sich wieder in Amerika, wo er in den vergangenen Wochen drei Turniere spielte. Zudem bekam er eine Wildcard für das Einzel und Doppel des Challenger-Turniers in Tallahassee.  „Es war eine Stufe höher als die Turniere, die ich gewöhnt bin. Für mich war das eine gute Erfahrung.“ Im Einzel verlor Knaff in der ersten Runde gegen einen Kolumbianer, im Doppel verlor er im Viertelfinale erst im Super-Tiebreak. 

Trainiert wird Knaff, wenn er in Luxemburg ist, weiterhin von Gilles Muller. „Er kann nicht so viel reisen, weswegen ich des Öfteren auf Turnieren alleine bin“, sagt er. „Er hilft mir aber sehr weiter. Als ich von der Uni kam und Schwierigkeiten hatte, mich an den Circuit zu gewöhnen, hat mir viel Selbstvertrauen gefehlt. Ich habe mit und durch ihn auch mit dem Mentaltrainer Frank Muller vom LIPHS zusammenarbeiten können. Es geht um meine Präsenz auf dem Platz, wie ich mich verhalte. Ich möchte mein Spiel weiterentwickeln. Gilles (Muller) pusht mich, er will, dass ich aggressiver spiele.“ 

Mit Muller als Teamkapitän wird Knaff vom 20. bis zum 25. Juni beim Davis Cup antreten. „Der Wettbewerb ist für mich immer eine große Ehre. Wir haben eine Mannschaft, die wirklich motiviert ist. Mit Chris Rodesch und Raphael Calzi haben wir gute Chancen, aufzusteigen.“

Knaff, der aktuell Sportsoldat ist, hat weiterhin das Ziel vor Augen, Profi zu werden. Um das zu erreichen, fehle ihm noch die Konstanz im Einzel. „Ich muss im Klassement weiter nach vorne rücken“, sagt der Luxemburger, der aktuell im ATP-Ranking Platz 1.036 und im ITF-Ranking auf Rang 36 liegt. „Ich muss an den Prozess glauben und weiterarbeiten. Ich brauche aber auch Geduld, die ich nicht immer habe. Tennis ist ein Sport, der Geduld erfordert.“ In Montenegro wird auf Sand gespielt, weswegen Knaff bald nach Europa kommen wird, um sich vorzubereiten.