UnternehmenIn Luxemburg ist die Zahl der Firmenpleiten 2021 stabil geblieben

Unternehmen / In Luxemburg ist die Zahl der Firmenpleiten 2021 stabil geblieben
Seit der Corona-Krise ist die Zahl der Konkurse nicht gestiegen, sondern gefallen Foto: AFP/Oli Scarff

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Anders als erwartet ist die Zahl der Firmenpleiten 2021 in Luxemburg nicht in die Höhe gesprungen. Sie ist stabil geblieben. Das teilte das Unternehmen Creditreform am Dienstag in einer Pressemeldung mit.

„Im Jahr 2021 ist die Zahl der Konkurse in Luxemburg im Vergleich zu 2020 exakt gleich geblieben“, so Herbert Eberhard, Geschäftsführer von Creditreform Luxembourg. Insgesamt wurden in den abgelaufenen zwölf Monaten 1.199 Firmenpleiten gezählt. Somit wurde auch 2021 kein Corona-bedingter Anstieg der Firmenpleiten verbucht. Im Vorjahr war ein Rückgang bei den Konkursen verzeichnet worden, um 5,07 Prozent auf 1.199 Konkurse. Im Jahr 2019 waren 1.263 Pleiten gezählt worden.

Hintergrund der Entwicklung seien die Corona-Hilfen, die die Konkursentwicklung weiterhin verzögern, so die Mitteilung. Betroffen seien im wesentlichen Kleinbetriebe mit bis zu fünf Mitarbeitern.

Trotzdem waren im Jahr 2021 auch einige namhafte Unternehmen in Konkurs gegangen, womit auch größere Arbeitsplatzverluste verbunden waren, schreibt die Gesellschaft weiter. So waren beispielsweise bei der Firma Socoma Construction Luxembourg in Bridel 40 Arbeitsplätze betroffen. Der Konkurs der Firma Bigor in Lenningen bedrohte 33 Arbeitsplätze. Bei der Firma eProseed Europe in Windhof waren 51 Arbeitsplätze in Gefahr. Anfang Dezember hatte auch die Firma Bartz Construction in Schüttringen Konkurs angemeldet.

Weniger Pleiten im Bereich Horeca

Spitzenreiter bei der Zahl der Konkurse war 2021 weiterhin die Dienstleistungs-Branche mit 836 Fällen, so Creditreform weiter. Dennoch sei der Dienstleistungssektor in Luxemburg als stabil anzusehen, schreibt die Gesellschaft. Verglichen mit dem Vorjahr sei ein Rückgang der Pleiten um 5,22 Prozent verbucht worden. Auch im Horeca-Bereich sind die Konkurse auf 116 zurückgegangen, verglichen mit 128 in 2020 und 171 in 2019.

 Quelle: Creditreform

Mit 244 Unternehmenszusammenbrüchen gegenüber 214 im Vorjahr sind die Pleiten im Handel mit einem Plus von 14,02 Prozent gestiegen und erreichen fast das Niveau von vor Corona (253 in 2019).

Noch stärker sind die Konkurse im Baubereich, trotz der guten Baukonjunktur, um 21,74 Prozent von 92 auf 112 Firmen deutlich gestiegen, die Zahl von 253 Pleiten in 2019 wurde jedoch nicht erreicht. Es handele sich im Wesentlichen um kleinere Firmen. Im produzierenden Gewerbe gab es 2021 mit sieben Firmenpleiten einen Rückgang um 36,36 Prozent gegenüber 2020. Allerdings beinhalten die Zahlen lediglich eine Steigerung um vier Konkurse.

Auch in der Region Trier sind die Unternehmensinsolvenzen 2021, auf niedrigem Niveau, ebenfalls fast gleich wie 2020 geblieben, schreibt Creditreform. In Deutschland insgesamt sei mit einem Rückgang von 10 Prozent der niedrigste Stand seit 1999 erreicht worden. Vorläufige Zahlen aus Frankreich deuteten auf einen Rückgang der Konkurse um etwa 20 Prozent, während in Belgien ein leichter Anstieg zu beobachten ist.

Für die Entwicklung der Konkurse 2022, wie auch der Firmenschließungen, werden neben dem Auslaufen der Corona-Hilfen die Materialengpässe in einigen Branchen entscheidend sein, so die Gesellschaft. Aufgrund der starken Dienstleistungsbranche dürften die Steigerungen jedoch niedriger sein als in den Nachbarländern, bemerkt Herbert Eberhard.

 Quelle: Creditreform