EURO 2021Rekordjäger in EM-Euphorie: Italien stürmt ins Achtelfinale – auch Wales weiter

EURO 2021 / Rekordjäger in EM-Euphorie: Italien stürmt ins Achtelfinale – auch Wales weiter
Die Italiener feiern den Einzug ins Achtelfinale Foto: Mike Hewitt/AFP

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Italien stürmt nach dem 1:0 (0:0) gegen Wales als Gruppensieger ins EM-Achtelfinale. Aber auch der Verlierer steht in der K.o.-Runde. Auch die Schweiz hat mit einem Erfolg gegen die Türkei die Chance auf das EM-Achtelfinale gewahrt.

Italiens Seriensieger machten mit den begeisterten Tifosi die Welle, aus den Lautsprechern besang Gianna Nannini die „Notte Magiche“. Kurz feierte die „Squadra Azzurra“ im Stadio Olimpico nach dem 1:0 (1:0) gegen Wales den perfekten Abschluss der EM-Vorrunde, dann hatte der viermalige Weltmeister auf seiner historischen Rekordjagd auch schon Wembley im Visier.

London ist am Samstag mit dem Achtelfinale gegen Österreich oder die Ukraine die nächste Station auf dem Weg zum ersten EM-Titel nach 53 Jahren. „Besser hätte es nicht laufen können“, stellte Trainer Roberto Mancini zufrieden fest: „Wir wollten unbedingt gewinnen, das ist die Mentalität dieser Jungs.“

Sein Team, das er zum Vorrundenfinale komplett umkrempelte, mausert sich immer mehr zum Favoriten: Elf Siege in Serie ohne Gegentor sind schon beeindruckend, mit 30 Spielen in Folge ohne Niederlage aber stellten die Azzurri auch noch ihren Rekord aus den 30er-Jahren unter der Trainer-Legende Vittorio Pozzo ein.

Jubeln durften aber auch die Waliser um Superstar Gareth Bale. Trotz der Niederlage zogen die „Drachen“ als Tabellenzweiter ebenfalls in die K.o.-Runde ein und können von einem ähnlichen Coup wie bei der EM 2016 träumen, als sie sensationell ins Halbfinale vorgestoßen waren.

„Wir sind müde, aber stolz. Wir sind Zweiter, das ist richtig klasse“, sagte Bale, der seit 20 Monaten oder 1.005 Minuten ohne Länderspieltor ist. Auch die Rote Karte für Ethan Ampadu wegen groben Foulspiels (55.) warf die Waliser nicht mehr auf den dritten Platz in der Gruppe A zurück, der bei weiteren Gegentoren gedroht hätte. So blieb es beim Treffer von Matteo Pessina (39.), aber auch einer weiteren bemerkenswerten Serie: Italien ist seit 1.055 Minuten ohne Gegentor – und damit nur noch 88 Minuten vom Rekord der Torwartlegende Dino Zoff zwischen 1972 und 1974 entfernt.

Die Schweiz darf indes weiter auf den Einzug ins Achtelfinale hoffen. Xherdan Shaqiri gönnte sich nach seiner Gala-Vorstellung erst einmal einen tiefen Schluck aus der Trinkflasche, ehe er sich den verdienten Dank seiner Mitspieler abholte. Schließlich hatte er die Schweiz beim 3:1 (2:0) im Schicksalsspiel gegen die Türkei mit einer überragenden Leistung und einem Doppelpack zum erlösenden ersten Sieg bei der Fußball-EM geführt. Nach dem enttäuschenden Turnierstart lebt die Hoffnung auf das Achtelfinale.

„Es war wichtig, dass wir als Einheit eine Reaktion gezeigt haben. Ich bin stolz auf die Mannschaft“, sagte Shaqiri nach dem Erfolg im „Spiel der letzten Chance“ um Platz drei in Gruppe A: „Jetzt schauen wir, wie es wird.“ Die Schweizer müssen nun auf Schützenhilfe hoffen, um als einer der vier besten Gruppendritten den Sprung unter die besten 16 Teams zu schaffen.

Shaqiri dürfte angesichts der heftigen Kritik zuletzt durchaus Genugtuung empfunden haben. Nachdem Haris Seferovic (6.) die Führung erzielt hatte, drehte der Profi des FC Liverpool auf und sorgte mit einem Kunstschuss aus 20 Metern (26.) sowie einem eiskalten Abschluss (68.) für etwas Erleichterung. „Ich hatte mir mehr Abschlüsse vorgenommen. Das erste Tor war sehr schön“, sagte er.

Dennoch ließ die „Nati“ einen noch höheren Erfolg für den direkten Achtelfinal-Einzug leichtfertig liegen. Für die Türken, für die Irfan Can Kahveci (62.) traf, ist das Turnier dagegen nach drei uninspirierten Auftritten beendet. Die Pfiffe der türkischen Fans in Baku gegen die eigene Mannschaft waren kaum zu überhören, auch Nationaltrainer Senol Günes dürften harte Tage bevorstehen. (SID)