Ski AlpinMatthieu Osch blickt auf seine Saison zurück: „Viele Ups and Downs“

Ski Alpin / Matthieu Osch blickt auf seine Saison zurück: „Viele Ups and Downs“
Matthieu Osch konnte im letzten Rennen der Saison noch einmal zeigen, zu was er fähig ist  Foto: privat

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Alpine Ski-Wettbewerbe sind mit den vielen Reisen während der Pandemie eine Herausforderung – doch Matthieu Osch gelang neben einer starken WM beim letzten Saisonrennen ein Karrierebestwert von 42,88 FIS-Punkten. Im Gespräch mit dem Tageblatt blickt der 22-Jährige auf seine Saison zurück.

Tageblatt: Matthieu Osch, am vergangenen Freitag erzielten Sie bei den Lowland-Meisterschaften einen Karrierebestwert von 42,88 FIS-Punkten. Hatten Sie damit noch gerechnet? 

Matthieu Osch: Eigentlich bin ich erstaunt, weil in Suomu in den fünf Rennen davor nichts funktionierte. Dabei fühlte ich mich gut und fuhr eigentlich auch ordentlich, aber bekam keinen richtigen Zug auf den Ski. Vielleicht war ich auch im Kopf etwas müde. Als ich beim letzten Slalom dann aber in die erste Startgruppe rutschte und die Startnummer 3 ausgelost bekam, sagte ich mir: „Jetzt noch einmal zusammenreißen. Alles rausholen, was du hast.“ Am Ende der Saison hatten wir kaum noch Minusgrade, aber für die ersten Starter war die Piste noch super und ich konnte das auch nutzen.

Was bedeutet Ihnen dieses Resultat?

Es ist einfach megacool, die Saison so zu beenden. Für mich hat es jetzt endlich geklappt. Schade, dass es so lange dauerte. Das war ein Rennen, das meinem eigentlichen Niveau, auch im Training, entspricht. Davor hatte ich meist den Eindruck, unter Wert geschlagen zu werden.

Wie lautet Ihr Fazit der Saison?

Es war eine Saison mit vielen Ups and Downs. Im Januar fiel ich etwa bei sieben Rennen hintereinander aus. Dagegen war es einfach cool, wie gut die WM geklappt hat (31. im Riesenslalom und 28. im Slalom, Anm. der Red.). Mit meinen Resultaten im Slalom bin ich zufrieden. Ich habe die Saison mit 59 FIS-Punkten begonnen, jetzt auf 46 zu kommen, ist ein großer Schritt, der sich auch in der Weltrangliste und nächste Saison bei den Startnummern spiegeln wird. Im Riesenslalom habe ich aber meine Punkte kaum verbessert. Im Training klappte das besser.

Wie blicken Sie auf die Einschränkungen zurück?

Zwar stand mit der Pandemie dieses Jahr viel organisatorische Arbeit an, viel Logistik, viel Nachforschen nach den jeweiligen Testprozeduren und auch viel Autofahren, da Flugreisen schwierig sind. Aber eigentlich hatte ich dieses Jahr Glück. Es war eine schöne Saison mit viel Skifahren und ich konnte eigentlich alles machen, was ich wollte.

Wie geht es für Sie nun weiter?

Ich gehe jetzt mit einem guten Gefühl und motiviert in die Sommerpause. Ich werde erst einmal zwei, drei Wochen einfach das machen, worauf ich Lust habe; Beachvolleyball, Rennrad fahren. Dann fängt auch schon das physische Arbeiten an, die Grundlagen in Ausdauer und Kraft. So ab Ende Juni wird es spezifisch mit viel Intervall- und Schnelligkeitstraining oder Gleichgewichtsübungen. Bis es Ende September wieder auf die Gletscher geht, werde ich etwa zehn oder zwölf Tage Ski fahren.

Welche Ziele haben Sie für die nächste Saison?

Die Höhepunkte der nächsten Saison sind die Olympischen Winterspiele im Februar in Peking, aber auch die Militärwinterspiele Ende März. Noch hat das COSL keine Kriterien veröffentlicht, aber mit jenen von 2018 wäre ich jetzt schon qualifiziert. Ein genaues Ziel, also eine Platzierung, will ich dabei nicht ausgeben. Ziel ist es, gut Ski zu fahren, meine Resultate noch weiter zu verbessern und mein Land gut zu vertreten.