BadmintonAmbitioniert und Olympia im Fokus: Slowene Alen Roj übernimmt den Trainerstab

Badminton / Ambitioniert und Olympia im Fokus: Slowene Alen Roj übernimmt den Trainerstab
Alen Roj (im Hintergrund) hat in der Coque schon die ersten Trainingseinheiten geleitet  Fotos: Feluba Facebook

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Der Slowene Alen Roj ist neuer Cheftrainer der U17, U19 und der luxemburgischen A-Nationalmannschaft. In Deutschland hat der 27-Jährige das höchste Trainerdiplom (DOSB-A-Trainer Badminton) abgeschlossen. In Luxemburg hat der junge Trainer hohe Ziele – spätestens 2028 sollen luxemburgische Badmintonspieler an den Olympischen Spielen teilnehmen. Doch es gibt noch ein paar Bausteine, die ihm bei seinen Plänen Probleme bereiten könnten. 

Als der Badminton-Vorstand der Feluba („Fédération luxembourgeoise de badminton“) Ende 2016 den früheren belgischen Spitzenspieler Frédéric Mawet als Technischen Direktor einstellte, überwog vielerorts die Skepsis bezüglich der hohen Zielsetzungen, die damals formuliert wurden. Mawet hatte in den Jahren zuvor geholfen, mehrere Projekte in seinem Heimatland auszuarbeiten, die zum einen eine vorteilhafte Entwicklung der jüngsten Jahrgänge und zum anderen das Anheben des Spielniveaus der Nationalspieler anvisierten. Letztendlich hatte er Erfolg damit, er führte als Trainer belgische Spielerinnen zur den Olympischen Spielen. In Luxemburg wollte er diese Erfolge wiederholen. Inzwischen arbeiten viele Vereine eng mit dem Verband zusammen, womit die Trainingsbedingungen vielerorts deutlich besser geworden sind und die Talente sich vorteilhafter entwickeln.

Mit der Einstellung des Slowenen Alen Roj ist nun das Trainerteam, das die besten einheimischen Spieler in den kommenden Jahren zu internationalen Erfolgen führen soll, komplett. Roj übernimmt den Seniorenbereich inklusive der Spieler der U19 und U17. Zur Seite stehen ihm seine Lebensgefährtin und gebürtige Weißrussin Olga Konon (inzwischen Deutschland), Edwin Ekiring (Uganda) und Maurice Niesner (Deutschland). Für die Vorarbeit in den jüngeren Jahrgängen sind Tristan Bache (Frankreich), Quentin Gaspard (Belgien) und Hargiono (Indonesien) zuständig. Adrien Guignard (Frankreich) arbeitet an der physischen Entwicklung der jungen Athleten, wobei der Kraftbereich vermehrt in den Mittelpunkt rückt.

Hohe Zielsetzungen

Roj, vielfacher Medaillengewinner bei internationalen BWF-Turnieren und unter anderem Mannschaftsmeister in Deutschland und Österreich, war drei Jahre lang Cheftrainer und Manager der leistungsorientierten Badminton Academy Saarland. Dort hat er vor allem eine gute Trainingsstruktur für die Jugend aufgebaut, die auch bereits deutsche Talente hervorgebracht hat. Warum er sich trotzdem dafür entschied, nach Luxemburg zu wechseln, liegt an den vielversprechenden Zukunftsaussichten. „Ich bin überzeugt davon, hier in Luxemburg eine erfolgreiche Geschichte zu schreiben, da die Trainingsbedingungen in der Großregion ihresgleichen suchen.“ Seine Ziele stehen denen vom Technischen Direktor Mawet in nichts nach: „Ich habe mir immer hohe Ziele gesetzt, bei meiner Arbeit in Luxemburg ist das nicht anders. Unser Kader ist sehr jung und hat das Potenzial, internationale Erfolge einzufahren. Mit hartem Training und der notwendigen Geduld ist nicht auszuschließen, dass sich ein Spieler/eine Spielerin aus Luxemburg bereits für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifiziert, spätestens aber 2028.“ Bisher hat sich noch kein Spieler aus Luxemburg für Olympia qualifizieren können. 

Laut Frédéric Mawet fehlt zu einer Qualifikation aber noch der eine oder andere Baustein. Ein solcher Baustein wäre die Anerkennung der Trainingsstruktur in Luxemburg als europäisches Leistungszentrum durch die BEC (Badminton Europe Confederation). Damit wäre garantiert, dass ausländische Top-Spieler nach Luxemburg trainieren kommen und somit unseren Talenten als Sparringpartner zur Verfügung stehen, sagte der Technische Direktor. Dies sei umso wichtiger, da es an älteren schlagkräftigen Nationalspielern fehle, die die Nachwuchsspieler pushen. Bis dieses Vorhaben verwirklicht ist, sollen regelmäßig gute ausländische Spieler als Trainingspartner eingeladen werden, unter anderem aus Saarbrücken, der alten Wirkungsstätte von Roj.

In knapp zwei Wochen beginnt der nationale Spielbetrieb mit den ersten Turnieren in allen Alterskategorien und eine Woche später mit der ersten Meisterschaftsrunde. Geplant sind dann nach der langen Spielpause auch wieder Auslandseinsätze der Kaderspieler. Erster Höhepunkt der neuen Saison werden die U19-Europameisterschaften in Finnland Anfang November sein. 

Alen Roj (rechts) mit dem Feluba-Präsidenten Robert Smit
Alen Roj (rechts) mit dem Feluba-Präsidenten Robert Smit