SESGewerkschaften sind unzufrieden mit den Sozialplan-Verhandlungen 

SES / Gewerkschaften sind unzufrieden mit den Sozialplan-Verhandlungen 
Bei SES treffen die Direktion und die Gewerkschaften in hitzigen Verhandlungen um den Sozialplan aufeinander  Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Dass es beim Satellitenbetreiber SES überhaupt zu einem Sozialplan gekommen ist, verärgert die Gewerkschaften. Der Beginn der Verhandlungen gestaltet sich dementsprechend holprig. Zwar habe man erreicht, dass weniger Leute als anfänglich angekündigt entlassen werden sollen. Doch sonst sind sich Direktion und Gewerkschaften uneinig. 

10 bis 15 Prozent aller weltweit beschäftigten Angestellten muss der Satellitenbetreiber SES entlassen. Das teilte das Unternehmen Ende Mai mit. Auch der Sitz in Luxemburg ist betroffen. Wie die Gewerkschaften OGBL und LCGB am Donnerstagabend mitteilen, habe man bei den am 25. Juni begonnenen Verhandlungen bisher erreicht, dass weniger Leute als anfänglich vorgesehen ihre Arbeit verlieren. 

Die Verhandlungen sollen noch bis zum 9. Juli dauern. Beide Gewerkschaften sind verärgert, dass es überhaupt zu einem Sozialplan kommen musste. In ihren Augen hätte sich der Luxemburger Staat, dem immerhin ein Drittel der Anteile des Unternehmens gehören, für einen „Plan de maintien dans l’emploi“ (PME) einsetzen sollen. Das Parlament habe zwar über das Thema debattiert, aber die Gewerkschaften zeigen sich enttäuscht, dass sich keine der fünf Fraktionen auf ihre Seite gestellt habe. 

Dass weniger Personen als angekündigt entlassen werden müssen, sei die einzige erfreuliche Nachricht der bisherigen Verhandlungen. Die Gewerkschaften kritisieren unter anderem, dass Personalvertreter, darunter auch die Delegationsvorsitzenden, auf der Liste der zu entlassenden Personen stehen. Eigentlich sind Personalvertreter, damit sie ihre Funktion ausüben können, vor einer Entlassung geschützt, sagen OGBL und LCGB. Diese Entscheidung sei inakzeptabel, und auch wenn die Direktion argumentiere, dass Lösungen für die Personalvertreter gefunden werden könnten, sei diese Praxis mehr als zweifelhaft. Man hätte diese Fälle außerhalb des Sozialplans verhandeln müssen. Die Gewerkschaften sehen im Vorgehen der Direktion einen Versuch, die Vertreter zu beeinflussen und zu destabilisieren. 

Außerdem kritisieren die Gewerkschaften die Berechnungsmethode für die Abfindungspakete. Diese würden die Lebenskosten in Luxemburg nicht mit einbeziehen. Abfindungen, die den vom Sozialplan betroffenen Angestellten gerecht werden, müssten das Ziel sein. 

Grober J-P.
3. Juli 2020 - 15.04

Es geht munter weiter mit dem Stellenabbau. ARCELOR, GUARDIAN, KELLER, SES. Wer nun glaubt es würde einen von der oberen Riege kümmern, liegt einfach falsch. Das scheint so ein gewisser Zyklus in der hiesigen Politik zu sein, bitte mal zurückschauen ab 1975 bis heute.