Das Rezept von Tom und Jerry: So soll ein ungleiches Duo Olympiakos in Schach halten

Das Rezept von Tom und Jerry: So soll ein ungleiches Duo Olympiakos in Schach halten
Tom Schnell und Jerry Prempeh sind auf dem Rasen ein unzertrennliches Duo

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Wie der berühmte Kater und die schlaue Maus: Das Duo Tom Schnell und Jerry Prempeh hat schon so manchen Fan mit seinen defensiven Einlagen für sich gewonnen. Die beiden Düdelinger Innenverteidiger, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sind trotzdem seit ihrer ersten Begegnung – genau wie die beiden Helden im Zeichentrickfilm – unzertrennlich. Am Donnerstagabend haben sie mit Olympiakos Piräus wieder einen gemeinsamen Gegner.

Es war, als hätte die Maus schon sehnsüchtig auf ihren Tom gewartet, denn mit Jerry Prempeh klappte das Zusammenspiel auf Anhieb. Im Sommer 2014 verließ Schnell die Escher Fola und schloss sich dem F91 Düdelingen an. „Ludogorets auswärts“, erinnerte er sich. „Wir haben uns gleich von der ersten Minute an verstanden. Er ist ein intelligenter Spieler. Im Laufe der Jahre ist diese Bindung dann immer besser geworden.“

Die F91-Version von Tom und Jerry hat bislang eigentlich nur Verletzungspausen längerfristig trennen können. Die Verpflichtung des ehemaligen Lazio-Stars Milan Bisevac in diesem Sommer hat sie nicht entzweien können – auch da der Serbe wegen eines deutlichen Trainingsrückstands bislang nicht konkurrenzfähig mit dem eingespielten Innenverteidiger-Duo war.

Gegensätze ziehen sich an

Während Schnell sich auf dem Rasen in der Rolle des lauten Dirigenten wohlfühlt und auch gerne mal herumbrüllt, ist Prempeh der Ruhepol der Verteidigung, obwohl er wie die clevere Maus nicht zweikampfscheu ist. Der 29-jährige Ghanaer ist ein introvertierter Defensivspezialist, der das Rampenlicht generell meidet. „Auch außerhalb des Spielfelds ist er ein ruhiger Typ. Auf dem Platz gibt er zwar auch Anweisungen, aber er macht das eben nicht so auffällig“, resümierte der Luxemburger. Schnell erklärte, dass Prempeh ihm gerne mal die harten Zweikämpfe überlässt: „Er sagt dann, dass ich gehen soll und er hinten bleibt. Seine Qualitäten sind seine Schnelligkeit und seine Antizipation, während ich der aggressivere Spieler von uns beiden bin und auf dem Rasen auch mehr rede.“

Gegensätze ziehen sich an, weshalb auch die Verbindung zwischen Katz und Maus in Düdelingen optimal funktioniert: „Wir ergänzen uns“, schlussfolgerte der frühere Nationalspieler. Das bedeutet allerdings nicht, dass beide auch außersportlich viel miteinander zu tun haben müssen: „Privat treffen wir uns eigentlich nicht, auf dem Rasen unterhalten wir uns dann über Fußball. Und das klappt auch ganz gut so.“

Tiramisu-Spezialist

Schnell hatte am Mittwoch auch vor, ein zweites wichtiges Thema anzusprechen: „Jerry bereitet ausgesprochen gute Desserts zu. Seine Spezialität ist Tiramisu. Er hat in dieser Saison noch keinen mitgebracht, ich werde ihn nachher noch einmal daran erinnern …“

Ein Zuckerschlecken wird es am Donnerstag allerdings nicht geben. Olympiakos Piräus steckt in einer Mini-Krise, wie der 33-Jährige meinte: „Sie sind in einer Phase des Zweifels und es ist nicht davon auszugehen, dass sie uns unterschätzen. Sie werden versuchen, uns die Bude vollzuschießen!“

Ihre Qualitäten würden wegen der spanischen und portugiesischen Einflüsse einer südländischen Mannschaft gleichen, „technisch stark und schnell. Aber wir wissen auch, wie wir gegen so ein Team verteidigen müssen“. Gewarnt ist man beim F91 ohnehin: „Wir könnten auch einen schlechten Tag erwischen. Der Schuss kann auch mal nach hinten losgehen. Es wird kein einfaches Spiel.“ Dass die beiden F91-Innenverteidiger für eine Partie Katz-und-Maus-Spiel mit Piräus bereit sind, daran zweifelt mittlerweile niemand mehr. „Wir wissen, wozu wir in der Lage sind.“