LuxemburgBeobachtung von Blaualgen: Wasserwirtschaftsamt gibt Gewinner des „Cyanowatch“-Fotowettbewerbs bekannt

Luxemburg / Beobachtung von Blaualgen: Wasserwirtschaftsamt gibt Gewinner des „Cyanowatch“-Fotowettbewerbs bekannt
Diese Aufnahme von Blaualgen im Stausee bei der „Rommwiss“ ging als Gewinnerfoto aus dem Wettbewerb hervor Foto: Philip Bertemes – Sebes

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In welchen luxemburgischen Gewässern vermehren sich Blaualgen? Das „Cyanowatch“-Projekt beschäftigt sich mit dieser Frage. Um Cyanobakterien einfacher überwachen zu können, haben das Wasserwirtschaftsamt und das LIST einen Fotowettbewerb organisiert und vergangenen Freitag die Gewinner verkündet.

Jedes Jahr das Gleiche: Kaum ist die Badesaison in Luxemburg in vollem Gange, verbreiten sich in einigen Gewässern unerwünschte Mikroorganismen. Die Rede ist von Blaualgen, korrekter als Cyanobakterien bezeichnet. Diese sind in den Oberflächengewässern unserer Breiten heimisch. Aber: Viele Nährstoffe, Windstille und eine hohe Sonneneinstrahlung begünstigen eine stellenweise explosionsartige Vermehrung der Organismen. Das sagt Nora Welschbillig vom Wasserwirtschaftsamt (AGE) im Gespräch mit dem Tageblatt.

Das Problem: Blaualgen produzieren Toxine, die Hautausschlag, Leberschäden und sogar Lähmungen verursachen können. Dies gelte für Mensch und Tier gleichermaßen, sagt Welschbillig. Viele Blaualgen heißt: viel Toxine.

Dem Wasserwirtschaftsamt und dem Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST) ist dieses Problem bekannt. Um die Verbreitung von Cyanobakterien besser überwachen zu können, haben sie das „Cyanowatch“-Projekt im November 2022 ins Leben gerufen. Mit der App  „Bloomin’ Algae“ kann dabei jeder, der möchte, Beobachtungen und Fotos von Cyanobakterien an das LIST übermitteln. Das soll dabei helfen, das Risiko für Badefreunde vorhersagen zu können – aber auch, dem Phänomen letztendlich entgegenzuwirken, heißt es in einer Pressemitteilung des Wasserwirtschaftsamts. Vor allem in den Sommer- und Herbstmonaten gingen rund 50 Meldungen zu Blaualgen beim LIST ein.

Teil des Projekts war auch ein Fotowettbewerb, an dem jeder ab der Badesaison 2023 teilnehmen durfte. Insgesamt haben zehn Personen mitgemacht, sagt Nora Welschbillig. Am vergangenen Freitag hat das Wasserwirtschaftsamt die Gewinner bekannt gegeben. Der erste Platz ging an Philip Bertemes, Mitarbeiter beim Stausee-Syndikat Sebes. Bertemes hatte am 11. Oktober 2023 ein großes Feld von Cyanobakterien bei der „Rommwiss“ am Obersauer-Stausee aus der Luft fotografiert.

Die Jurymitglieder bewerteten sowohl die visuelle Qualität der Fotos als auch die Qualität der Dokumentation. Die Bilder sollen einen Mehrwert „für die operative Überwachung von Cyanobakterien“ liefern, schreibt das Wasserwirtschaftsamt in seiner Mitteilung. Neben Mitarbeitern dieser Behörde und des LIST saßen auch welche vom Nationalen Forschungsfonds (FNR) und vom Naturpark Obersauer in der Jury für den Fotowettbewerb.

Die Preisträger

1. Philip Bertemes: Cyanobakterien bei der Rommwiss, Obersauer-Stausee am 11. Oktober 2023

2. Monique Spanier: Cyanobakterien in einem Teich in der Region Crauthem am 11. September 2023

3. Manon Sagramola: Cyanobakterien im Schwimmteich Erliefnis Baggerweier Remerschen am 4. Oktober 2023

Eine besondere Erwähnung fand Jean-Marc Plesséria für sein Foto einer Cyanobakterien-Ansammlung, das bei Insenborn im Stausee in zwei Metern Tiefe am 22. Oktober 2023 aufgenommen wurde.