KunsteckeVielversprechende Aussichten: Vorboten für Ausstellungen im Herbst

Kunstecke / Vielversprechende Aussichten: Vorboten für Ausstellungen im Herbst
Die Ausstellung von Joachim Bandau ist noch bis zum 17. September in der Galerie Nosbaum Reding zu sehen Foto: Galerie Nosbaum Reding

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Der 15. August läutet traditionell die zweite Hälfte der Sommerferien ein. Wer noch einen Ausflug zu einem der großen Kunstevents des Jahres Documenta fifteen, Biennale in Venedig oder Manifesta planen möchte, hat noch Zeit. Besuche in der Sommerhitze sind sowieso nicht angenehm, der goldene Herbst ist stets für Kulturtourismus gut geeignet. Die Vereinigung „Amis des musées“ macht denn auch auf das Galerien-Wochenende vom 8. bis 11. September in Brüssel aufmerksam. VIP-Tickets liegen für Mitglieder bereit. Hotels muss man wohl selber buchen. Stehen für Kunstfreunde in der belgischen Hauptstadt meist die ART-Messe oder die Museen im Vordergrund, so könnte man vom 15. Wochenende der Galerien profitieren, zumal da diesmal die neue Filiale der Galerie Nosbaum Reding auch mit von der Partie ist.

Vera Kox mit Theis-Börse und Expo

Wer sich lieber auf Luxemburg konzentrieren möchte, den erwartet am 1. September in der Sektion „Projects“ der Nosbaum Reding Galerie eine Solo-Performance von Vera Kox unter dem Titel „soft as a rock“. Von dieser Künstlerin, die vor kurzem die „Bourse Bert Theis“ vom „Fonds culturel national“ für ein 2023 geplantes Vorhaben erhalten hat, das in der Konschthal Esch präsentiert werden soll, ist derzeit im Rahmen der für E22 eingerichteten Skulpturenpromenade ihr Werk „… into the peripheral, reflecting“ in Esch/Alzette zu sehen. Die im Juni gestartete Expo Joachim Bandau ist in der Hauptgalerie Nosbaum Reding bis zum 17. September zu sehen.

Apropos „Esch European Capital of Culture“. Die jüngst vom Organisationskomitee gezogene Zwischenbilanz ist selbstredend positiv ausgefallen, dies, obwohl kritische Stimmen bedauern, dass es bislang an echten Höhepunkten gefehlt hat. Ob diese noch kommen werden, muss sich zeigen.

Mit der für den 2. September angekündigten Eröffnung der Ausstellung „In Transfer – A New Condition“ ist allerdings ein gutes Zeichen gesetzt, werden doch zahlreiche Künstler zu diesem Thema in der Möllerei und auf anderen ehemaligen Industrieanlagen spektakulär Position beziehen. „Ars Electronica“ zeigt über 20 Werke internationaler Künstler, die sich mit Technologie, Kunst und Gesellschaft auseinandersetzen. Kunstwerke sollen uns neue Wege zur Überwindung wichtiger Herausforderungen unserer Epoche zeigen, heißt es einladend.

Andere Ausstellungen sind in Esch/Alzette in den Startlöchern, so etwa „Terre d‘Origine“ ab dem 1. September in der Kunstgalerie des Escher Theaters. Dass man im Land der roten Erde eine enge Verbindung zu kulturellen Wurzeln, eigener Kultur und Einwanderung suchen will, ist wohl normal. Es geht bei dieser Ausstellung um eine Sammlung, die uns in fremde Welten entführen und Korrespondenzen herstellen möchte. Der Besucher wird dabei direkt angesprochen, die Frage nach seiner „terre d’origine“ zu beantworten. Eine Schau mit Wechselwirkung.

Neue Schauen ab September quer durchs Land

In Luxemburg-Stadt hat die Galerie Zidoun-Bossuyt bis Ende August geschlossen. Ab dem 22. September stellt sie Bilder von Yashua Klos aus. Ihr Programm für Herbst 2022 sieht noch eine Schau von Shaunté Gates ab 10. November vor, derweil die Galeristen selbst diverse Abstecher nach Dubai, Miami Beach und Paris geplant haben. Ceysson & Bénétière hat in den eigenen Galerien in- und außerhalb Luxemburgs ab September ein breit gefächertes Programm im Angebot. Auf Wandhaff werden wir zurückkommen. Bei der Valerius Art Gallery, die im Vorsommer eine erfolgreiche Sammelexpo für junge Künstler durchgeführt hat, gibt es ab 17. September eine international angelegte Ausstellung mit Werken von Johanna Dumet, Joren Behncke, Manuel Wroblewski und Akvavit.

Einige Galerien oder Institutionen, die keine Sommerpause eingelegt haben, bieten weiterhin die im August bereits laufenden Ausstellungen auch Anfang September noch an, etwa das Kulturzentrum Neimënster, die Rotondes, Casino Luxembourg, Mob-Art Studio, Reuter Bausch Art Gallery, Galerie Schortgen Artworks und Galerie Simoncini. Letzte zeigt neue Arbeiten von Anna Recker ab dem 27. September. „Fellner Contemporary“ stellt mit Chiara Dahlem, Sophia Jürgens und Sandra Lieners eine farbenträchtige Schau an und Wallis Paragon sticht erneut mit einer Solo-Expo eines Künstlers heraus.

Außerhalb von Luxemburg und Esch bereiten kommunale Galerien in Düdelingen, Schifflingen, Vianden oder Differdingen sowie Privatkunsthäuser, etwa die Valentiny Foundation, neue Ausstellungen vor. Richtig losgehen dürfte es erst Mitte September. In den Museen gab es keine Sommerpause, sodass einige sehenswerte Ausstellungen noch bis in den September hinein zu besuchen sind. Einen Expo-Wechsel haben diese Kunsthäuser erst für Oktober im Vorfeld der traditionellen Nacht aller Museen geplant. Bis dahin haben Kunstfreunde jedoch mit noch laufenden und neuen Ausstellungen die Qual der Wahl.