Romantisches von „Shore to shore“

Joe Allen ist ein Künstler der Marke Eigenart. Er lässt sich nicht von kurzlebigen zeitgenössischen Strömungen oder Modeerscheinungen, digitalen Verfremdungen oder dem Drang zur publikumsträchtigen Selbstdarstellung beirren, er verfolgt seinen künstlerischen Weg als moderner Maler von heute. Die Eindrücke seiner Streifzüge, seine Empfindungen in der Natur und inneren Auseinandersetzung mit seinem Umfeld und der Umwelt bringt er malerisch auf die Leinwand.

Info

Joe Allen:
„Shore to Shore“
Espace 1
Galerie Clairefontaine
7, place de Clairefontaine
L-1341 Luxemburg

Öffnungszeiten
Noch bis zum 18. April
Di.-Fr.: 10.00-18.30 Uhr
Sa.: 10-12 Uhr, 14-17 Uhr

Künstlerbegegnung
Führung mit Joe Allen am Samstag, den 28. März um 11 Uhr

Er ist Romantiker, schwärmt für vom Wetter geprägte Küstenstrände und vor allem für aufgepeitschtes oder ruhig dahinwogendes Meer, zeigt sich von den geheimnisvollen Lichteffekten in der freien Natur beeindruckt, gar beängstigt, je nach Tagesstimmung, je nach Wetterlage. Für Joe Allen ist seine künstlerische Begegnung mit den Farben, Formen und Konstellationen in der Natur wie ein Hin und Her, ein Schwimmen von Küste zu Küste, von sicherem Ufer zu permanent mutierenden Landschaften.

Variationen

In den 26 rezenten in der Galerie gezeigten Öl-Malereien in Mini-, Mittel- und Großformaten variiert er seine Sichtweise, mal lehnt er sich enger an die realen Verhältnisse an, mal deutet er in kräftigen Strichen und Flächen die zu erahnenden Landschaften nur an, stets aber setzt er eine relativ zurückhaltende, an sich naturnahe, aber dichte Farbpalette mit nur wenigen Leuchtpunkten ein. Ob beim Titelbild „from shore to shore“ über ein Werk mit Ausdruck seiner Sehnsucht, „wish you were here“ oder „spying on the boat“, Wasser und Meer sind stets sichtbar präsent, deutlicher noch in Bildern wie „distant sea“, „a shaft of sealight“ und „sea lake“, in denen er das Element Wasser darstellt und farblich noch eingehender erfasst, wie etwa bei den Werken „still water“ oder „the lost smaragd“, beeindruckende Malereien, in denen der Künstler von der Technik her auch mal die Farbe versprüht oder zeichnerisch Figuren einfließen lässt.

Ob in Kleinstformat (18×24) oder Großbild (160×140), Joe Allen bringt stimmungsvolle Landschaften der etwas abstrakteren Art und aufgewühlten Farbkomposition auf die Leinwand, eine Malerei, die sich aus der heutigen Zeit betrachtet jedoch in die Traditionen seines Landes einfügt. Namentliche Vergleiche ziehen wir nicht, obwohl es sicherlich Parallelen zu Künstlern anderer Länder aus dem nördlichen Europa gibt.