Streit um angebliche Drosselungen

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Polen und die Slowakei werfen Gazprom die Gaslieferungen zu drosseln. Der Energiekonzern weist den Vorwurf zurück. Man liefere wie vereinbart.

Aus der EU sind am Donnerstag erneut Vorwürfe gegen den russischen Gasmonopolisten Gazprom laut geworden. Polen und die Slowakei beklagten einen Rückgang von Lieferungen. Gazprom betonte, nichts geändert zu haben.

„Zur Zeit wird nach Polen genauso viel gepumpt wie an den vergangenen Tagen: 23 Millionen Kubikmeter“, sagte Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow. Russlands Botschafter in Berlin, Wladimir Grinin, sagte, die russischen Gaslieferungen an den Westen würden ungeachtet der Ukraine-Krise stabil bleiben. Russland habe Gas nie als Waffe genutzt, erklärte der Diplomat im ARD-„Morgenmagazin“.

Der polnische Energiekonzern PGNiG hatte mitgeteilt, die Gaszufuhr habe am Mittwoch um 45 Prozent unter der mit Gazprom vereinbarten Menge gelegen. Seit Montag seien die Lieferungen um 20 bis 24 Prozent geringer gewesen. Betroffen seien alle drei Gasleitungen, durch die russisches Gas über Weißrussland und die Ukraine nach Polen fließe, hieß es. Auch die Slowakei klagte am Donnerstag über zehnprozentige Lieferkürzungen durch Gazprom.

Etwas später korrigierte PGNiG die Formulierung. Nicht die Vertragsmenge, sondern die angefragte Liefermenge sei unterschritten worden. Laut Vertrag ist Gazprom nicht verpflichtet, Lieferanfragen, die über den vertraglich festgelegten Lieferumfang hinausgehen, zu erfüllen, so Ria Novosti.

Dreiergespräche

Die EU-Kommission will erneut im Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland vermitteln. Man habe beiden Seiten neue Dreiergespräche für den 20. September in Berlin vorgeschlagen, sagte die Sprecherin von EU-Energiekommissar Günther Oettinger in Brüssel. Wegen unbezahlter Rechnungen in Milliardenhöhe pumpt Gazprom seit Mitte Juni kein Gas mehr an die Ukraine.