Ein luxemburgischer Autozulieferer

Ein luxemburgischer Autozulieferer

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Es ist fast bereits zu einer Tradition geworden. An diesem September-Wochenende öffnen wieder eine ganze Reihe Unternehmen und Institutionen ihre Tore für das interessierte Publikum.

Zum ersten Mal mit von der Partie ist dieses Jahr der Automobilzulieferer Elth (Cebi International) aus Steinsel.

Bentley, Skoda, Masserati, Opel, Volkswagen, General Motors, Peugeot, Dacia, BMW, Nissan, Volvo, Fiat, Audi, Mercedes, Lancia, Alpha Romeo, Crysler … die Liste der Kunden des Steinseler Unternehmens liest sich wie ein „Who is Who“ der weltweiten Automobilbranche.

In mehreren miteinander verbundenen Produktionshallen stellt die Firma elektromechanische Komponenten für die Automobil- (80 Prozent) und Hausgeräteindustrie (17 Prozent) sowie für industrielle Anwendungen her. „Täglich produzieren wir in Steinsel etwa 300.000 fertige Produkte“, so Geschäftsführer René Elvinger. Die angebotene Palette umfasst 2.200 unterschiedliche Produkte. Zum Ende Juni zählte das Unternehmen 631 Mitarbeiter in Steinsel – zwei Drittel davon in der Produktion. Letztes Jahr erwirtschaftete es einen Umsatz von 82 Millionen Euro. Produziert wird immer nur auf Kundenanfrage hin. Die komplette Produktion wird exportiert.

Elf Werke in der Welt

Doch Cebi International ist mehr als nur das Werk in Steinsel. Weltweit zählen elf Werke in Ländern wie Italien, Polen, der Schweiz, China, Spanien und Brasilien zu der Gruppe. Diese beschäftigt fast 3.000 Mitarbeiter und verkauft jährlich Produkte im Wert von über 400 Millionen Euro. Zudem verfügt die Gruppe über ein Ingenieurbüro in Italien, welches mithilft, die jeweils benötigten Maschinen zu entwickeln.

In Mexiko ist René Elvinger gerade mit dem Bau des zwölften Werkes beschäftigt. Der wichtigste Kunde von Cebi, der Volkswagen-Konzern, betreibt dort eine Autofabrik, die von Zulieferern bedient werden will. Gleichzeitig „wollen wir in China eine Halle kaufen. Polen bauen wir auch aus“, so der geschäftsführende Besitzer.

Elektrotechnische Spezialfabrik

Zurück nach Steinsel: Die „elektrotechnische Spezialfabrik“ wurde im Jahre 1976 von einer italienischen Familie in Steinsel gegründet. Das erste hergestellte Produkt war ein Bimetall-Thermostat. „Die hatten damals bei null angefangen“, erinnert sich René Elvinger. „Ich war ihr erster Mitarbeiter.“ Im Jahre 1985 wurde er zum Geschäftsführer ernannt.

Vor drei Jahren kaufte René Elvinger (per Management-Buyout) die Mehrheit des Unternehmens. Und er will noch lange hier in Steinsel produzieren. „Das geht aber nur, wenn wir so viel wie möglich investieren und automatisieren“, erklärt er. In Luxemburg sei Arbeit nun mal ein teures Gut. Andere Länder Westeuropas seien um die 75 Prozent billiger.

„Im internationalen Wettbewerb ist es immer der billigste Preis, der gewinnt.“ Dass die Qualität stimmen müsse, verstehe sich von selbst. Damit sich das Geschäft lohnt, setzt Elth auf große Produktionsvolumen. „Ständig suchen wir nach neuen Märkten. Wir beliefern alle großen Automarken der Welt“, erzählt Elvinger weiter. Nur: „in Japan und in Südkorea sind wir wenig präsent“, bedauert er. Das soll sich künftig aber ändern. Cebi plant die Eröffnung von Büros in dieser Region. Auch will das Unternehmen in wenigen Wochen an der Wirtschaftsmission mit Erbgroßherzog Guillaume nach Korea und Japan teilnehmen.

Weiter Investitionen

In den Standort Luxemburg möchte René Elvinger trotzdem weiter investieren. „Ich will die Technologie hier halten“, erklärt er. Für den Bereich Forschung und Entwicklung werden neue Versuchsanlagen benötigt. Das erfreut Bürgermeister Jempi Klein. Immerhin werden dann in Zukunft die Gewerbesteuern steigen. Auch ist Elth der wichtigste Arbeitgeber der Gemeinde.

Der Name Elth aber wird in den nächsten beiden Jahren verschwinden.

Wie die meisten Niederlassungen der Gruppe in der Welt soll auch das Werk in Steinsel in Cebi umbenannt werden.