Zwei Radprofis mit Begleitautos kollidiert

Zwei Radprofis mit Begleitautos kollidiert
(AFP/Dirk Waem)

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Der Norweger Alexander Kristoff gewinnt die 99. Flandern-Rundfahrt. Jempy Drucker wird 28. Jedoch verletzen sich zwei Radprofis nach Zwischenfällen mit Begleitfahrzeugen.

Alexander Kristoff (Katusha) hat als erster Norweger die Ronde van Vlaanderen gewonnen. Der Katusha-Profi setzte sich im Sprint vor Niki Terpstra (NED/Etixx – Quick Step) durch. Dritter wurde der Teamkollege von Jempy Drucker, Greg van Avermaet. Der Luxemburger selbst kam nach einem starken Rennen auf Platz 28, 3:23 Minuten hinter Kristoff.

Lange Zeit hielten sich die Favoriten bei der Flandern Rundfahrt bedeckt. So richtig los ging es erst rund 26 km vor dem Ziel, als Jempy Drucker das Tempo im Kruisberg anzog um eine Selektion im Feld herbeizuführen. „Ich habe gemerkt, dass alle ‚à bloc‘ gefahren sind und habe deswegen bei meinem Team nachgefragt, ob ich noch eine Schippe drauflegen soll. Das habe ich dann auch getan“, so Drucker anschließend.

Der BMC-Kapitän verpasste den Zug

Nach seiner Tempoverschärfung setzte sich Niki Terpstra ab, in seinem Hinterrrad Alexander Kristoff. BMC-Kapitän van Avermaet hatte den Zug verpasst. „Ich will nicht sagen, dass er einen Fehler gemacht hat, doch in einem solchen Moment darf man nicht zögern“, so BMC-Sportdirektor Valerio Piva. Als sich das Duo Terpstra/Kristoff bis abgesetzt hatte, musste eine Reaktion des verbleibenden Feldes folgen. Vor dem letzten Anstieg zum Oude Kwaremont (16 km vor dem Ziel) versuchte Drucker noch einmal das Loch zu schließen. „Ich hätte ihn gerne fürs Finale aufgespart, doch als das Loch immer größer wurde, musste er eben einspringen“, so Piva, der betonte, dass es nicht zuletzt durch Drucker war, dass van Avermaet noch aufs Podium fuhr. Der Belgier setzte zwar noch zum Konter an, doch an das Spitzenduo schaffte er es nicht mehr heran.

Auch Drucker zeigte sich etwas enttäuscht, dass seine Kapitäne van Avermaet und Daniel Oss den richtigen Sprung verpasst haben. „Meine Beschleunigung am Kruisberg trug einen Teil zur Entscheidung bei. Deswegen ist es eben schade, dass Greg und Daniel den Zug verpasst haben. Aber so ist die Flandern Rundfahrt, da muss man innerhalb von Sekundenbruchteilen eine Entscheidung treffen.“ Er selbst hat aber erneut gezeigt, dass er im Vergleich zum letzten Jahr wieder einen Schritt nach vorne gemacht hat. „In einem Team wie BMC, wo alles total professionell abläuft, ist es logisch, dass man sich weiterentwickelt“, so Drucker, der nach seiner Führungsarbeit am Oude Kwaremont hat abreißen lassen und mit 3:23 Minuten Rückstand auf Kristoff ins Ziel kam.

Drucker im Aufwind

Nach zwei Aufgaben in den Jahren 2014 und 2013 und einem 102. Platz 2011, ist dies das beste Ergebnis von Drucker beim Tour des Flandres. Nun gilt es sich schnell von der Ronde zu erholen, denn am Sonntag steht mit Paris-Roubaix bereits das nächste Monument des Radsports an. Ein Rennen, das Drucker eigentlich noch besser liegt als die Flandern Rundfahrt.

Bei den Damen ging der Sieg an Elisa Longo Borghini (Wiggle) vor Jolien D’Hoore (Wiggle) und Anna van der Breggen (Rabo). Die Luxemburgerin Christine Majerus, die sich in den Dienst ihrer Kapitänin Lizzie Armitstead stellte kam mit einem Rückstand von 4:08 Minuten auf den 30. Platz.

Zwei Unfälle mit Begleitwagen

Überschattet wurde die diesjährige Flandern-Rundfahrt von zwei Ünfällen. 106 Kilometer vor dem Ziel touchierte ein Materialwagen den Neuseeländer Jesse Sergent. Der Fahrer vom Team Trek kam zu Fall und musste mit Verdacht auf einen Schlüsselbeinbruch das Rennen aufgeben.

Gut 20 Kilometer später ging ein weiterer Fahrer zu Boden, als es zu einem Auffahrunfall zwischen einem Materialwagen und dem Teamfahrzeug des Rennstalls Fdjeux kam. Der Fahrer der französischen Mannschaft hatte sich in der Situation gerade beim Begleitauto aufgehalten.