Mellinas nicht zu schlagen

Mellinas nicht zu schlagen
(Jeff Lahr)

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Im Rahmen der 38. "Tour de Dudelange" wurden am Sonntag die Meister über die 10-km-Distanz auf der Straße gesucht. Dabei konnten die Geschwister Mellina wie 2013 einen Doppelsieg feiern.

Bei den Herren wurde der amtierende Titelverteidiger, Pol Mellina, seiner Favoritenrolle gerecht. Auf der flachen, aber kurvigen 10-km-Strecke setzte er sich gleich zusammen mit dem späteren Gewinner dieses Laufes, Yonas Kinde, und Justin Mahieu an die Spitze des Feldes. Beide Letztgenannten kamen aber für die Landesmeisterschaft nicht infrage. Dahinter formierte sich eine dreiköpfige Gruppe um Yannick Lieners, Eric Hermes und Christophe Kass, die nach der ersten Runde bereits einen Rückstand von quasi 20″ hatten.

Resultate

«Meisterschaft, Männer:»
1. Pol Mellina 31:30, 2. Yannick Lieners 32:24, 3. Christophe Kass 32:35, 4. Eric Hermes 32:36, 5. Pierre Weimerskirch 33:51, 6. Tom Krier 34:21, 7. Luc Scheller 34:24, 8. João Paulo Ferreira Ramos 34:28, 9. Oliver Gorges 34:34, 10. Eric Dürrer 34:37, 11. Abdelkader Zaghbib 34:45, 12. Chris Kipchen 35:00, 13. Fabien Kieffer 35:33, 14. Serge Bertemes 35:42, 15. Pitt Schneider 35:44, 16. Philippe Lamberty 35:47, 17. Max Lallemang 35:48, 18. Pol Daix 36:04.

Damen:
1. Martine Mellina 37:20, 2. Jil Gloesener 37:52, 3. Isabelle Hoffmann 37:54, 4. Fabienne Gehlen 38:26, 5. Liz Weiler 39:48, 6. Claudine Bausch 40:33.

Vorne änderte sich lange Zeit nicht viel. Erst beim 7. Kilometer forcierte Kinde das Tempo, worauf der Diekircher loslassen musste. Jedoch geriet sein Meisterschaftstitel nicht in Gefahr und er erhöhte dadurch nicht unnötig seine Schrittfrequenz. So lief der Langstrecken-Spezialist am Ende als Gesamtzweiter und erster Luxemburger in 31:30 Minuten über den Zielstrich. Den Hattrick machte der Celtic-Athlet somit perfekt und er feierte den 22. Meistertitel in seiner Karriere.

„Das Tempo dieses Rennens war nicht allzu hoch. Wir liefen jeden Kilometer so um die 3:05 und 3:10 Minuten. Ich hätte noch ein wenig an Yonas (Kinde) dranbleiben können, jedoch wollte ich kein unnötiges Risiko eingehen und mir den Titel sichern. Der Titel war mir im Endeffekt wichtiger als eine gute Zeit. Jedoch bin ich sehr zufrieden mit dem Ausgang dieses Laufes. Positiv festzuhalten ist, dass ich auch nichts von meiner Verletzung an der Wade verspürte“, gestand Mellina nach Rennende. „Jetzt werde ich einen Monat lang ein intensives Training absolvieren und eine kleine Wettkampfpause einlegen. Wahrscheinlich werde ich dann erst wieder für die 10-km-Meisterschaft auf der Bahn ins Renngeschehen eingreifen“, verriet der alte und neue Meister.

Dahinter behauptete sich Lieners, der sich 3 km vor Schluss aus seiner Gruppe lösen konnte. „Zunächst wollte ich mich an die Fersen von Pol (Mellina) heften. Jedoch war das Tempo für mich zu hoch. Danach ließ ich mich ein wenig zurückfallen, damit ich nicht alleine gegen den Wind ankämpfen müsste. Christophe (Kass) und ich wechselten uns zu großen Teilen an der Führungsarbeit ab. Eric (Hermes) hielt sich hier eher zurück. Beim 7. km zog ich dann schließlich das Tempo an“, gab Lieners sich zufrieden.

Im Kampf um Platz drei hatte der Gewinner des „Nordstad-Semi“, Christophe Kass (Trispeed), gegen den jungen Eric Hermes (CSL) knapp die Nase vorn.

Gloesener bricht ein

Bei den Frauen gab es den erwarteten Zweikampf zwischen Martine Mellina und Jil Gloesener (beide Celtic Diekirch). Dabei verfolgten beide Läuferinnen unterschiedliche Taktiken. Während Gloesener ein zügiges Tempo an der Spitze vorlegte, hielt sich Mellina zunächst zurück und lief ihren eigenen Rhythmus. Nach den ersten 3 km hatte sich die Triathletin einen soliden Vorsprung von über 20″ auf Mellina herauslaufen können.

Nach und nach kämpfte sich die Titelträgerin von 2013 aber an die Führende heran und konnte rund 2 km vor Schluss an ihrer Klubkameradin vorbeiziehen. Letztendlich baute die beste Luxemburgerin des „Postlaf“ ihren Vorsprung weiter aus und konnte damit ihren zweiten Meistertitel auf dieser Distanz feiern. „Ich bin bewusst nicht so schnell wie Jil (Gloesener) angegangen. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, mein eigenes Tempo zu laufen. Diese Herangehensweise hat sich schließlich bezahlt gemacht“, gab sich die neue Titelträgerin zufrieden, die demnächst mit ihrem Verein Celtic Diekirch in ein Trainingslanger nach Spanien gehen wird.

Gloesener hingegen war nach dem Zieleinlauf mit ihren Kräften völlig am Ende. „Ich fühlte mich einfach nach den Anfangsmetern hervorragend, deshalb bin ich vielleicht ein wenig zu übermütig geworden und lief zu schnell weiter. So musste ich diesem Fehler Tribut zollen und litt in der Folge wirklich jeden Meter“, so eine völlig erschöpfte Gloesener, die sich auf den 10-km-Meisterschaften eine bessere Taktik zurecht legen will. Knapp dahinter komplettierte Isabelle Hoffmann das Podest.

Es sei noch daran erinnert, dass Natahlie da Ponte diesen 10-km-Lauf bei den Frauen gewann. Insgesamt nahmen 264 Laufbegeisterte an diesem Rennen teil, davon waren 75 Luxemburger für die Meisterschaften eingeschrieben.