Majerus will mit Team aufs Podium

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Am Sonntag startet die Straßenweltmeisterschaft in Ponferrada. Am ersten Tag stehen die Teamzeitfahren bei den Männern und Frauen auf dem Programm.

Nach der verletzungsbedingten Absage von Bob Jungels ist aus Luxemburger Sicht nur Christine Majerus zum Auftakt dabei. Die weiteren FSCL-Akteure greifen erst später ins Geschehen ein.

Zeitplan

Sonntag: Mannschaftszeitfahren der Profiteams Frauen (10.00 Uhr/36,15 km), Männer (14.00/ 57,10 km), Montag: Einzelzeitfahren Juniorinnen (10.00/13,9 km), Männer U23 (14.00/36,15 km), Dienstag: Einzelzeitfahren Junioren (10.00/29,5 km), Frauen Elite (14.00/29,5 km), Mittwoch: Einzelzeitfahren Männer Elite (13.30/47,1 km), Freitag: Straßenrennen Juniorinnen (9.00/72,8 km), Männer U23 (13.00/182 km), Samstag: Straßenrennen Junioren (9.00/127,4 km), Frauen Elite (13.00/127,4 km), Sonntag: Straßenrennen Männer Elite (10.00/254,8 km)

In den kommenden acht Tagen blickt die gesamte Radsportwelt nach Ponferrada, eine Stadt im Nordwesten der spanischen Provinz León. Diejenigen, die das Spektakel vor Ort erleben wollen, müssen gute Nerven haben, denn die Anreise ist nicht ganz einfach. Der nächstgelegene Flughafen in León ist immerhin noch rund 115 km von Ponferrada entfernt.

Spannende Wettkämpfe

Wer von Luxemburg aus dorthin fliegen möchte, muss über Barcelona anreisen und eine Nacht in der katalanischen Hauptstadt verbringen. Wenn man über Madrid fliegt, muss man dagegen noch 400 km mit dem Wagen zurücklegen. Die Anreise wird aber nicht nur einige Zuschauer aus dem Ausland abschrecken, sondern wohl auch einige Fahrer, die nach der WM noch das eine oder andere Rennen im Visier haben und sich deswegen die Reisestrapazen ersparen wollen. Auch Frank Schleck hat erklärt, dass ihm wertvolle Regenerationszeit im Hinblick auf die Lombardei-Rundfahrt fehlen würde. Trotzdem wird man spannende Wettkämpfe erwarten können, denn auch wenn der Parcours etwas leichter ist als im vergangenen Jahr in Florenz, so soll man ihn doch keinesfalls unterschätzen.

Für das Teamzeitfahren am Sonntag wird auch niemand die Titelverteidger um Tony Martin, das Team Omega Pharma-Quick-Step, unterschätzen. Seitdem der Mannschaftswettbewerb 2012 eingeführt wurde, haben sie gezeigt, wer den Kampf gegen die Uhr am besten beherrscht, und wollen auf dem größtenteils flachen, 57,1 km langen Parcours mit zwei steilen Steigungen ihren dritten Titel in Folge feiern. Ihre ärgsten Konkurrenten dürften wohl Sky mit Bradley Wiggins und Vasil Kikyienka sowie Trek mit Fabian Cancellara und Kristof Vandewalle sein. Doch auch BMC und Orica – Greenedge sind nicht zu unterschätzen.

Bei den Damen, die eine Strecke von 36,15 km zurücklegen müssen, will das Team von Specialized – Lululemon es seinen männlichen Kollegen von Omega Pharma – Quick-Step gleichtun und ebenfalls den dritten Titel in Folge sichern. Konkurrenz gibt es vom australischen Team Orica – AIS und den Niederländerinnen von Rabo Liv. Ebenfalls um einen Podiumsplatz kämpfen möchte Christine Majerus mit Boels-Dolmans.

Die FSCL-Akteure

Ab Montag stehen dann die Nationalteams im Mittelpunkt des Geschehens. Los geht es am Montag mit u.a. dem Einzelzeitfahren der U23, wo für Luxemburg Alex Kirsch an den Start geht. Am Dienstag, beim Kampf gegen die Uhr der Junioren, sind mit Tom Wirtgen und Kevin Geniets gleich zwei FSCL-Fahrer am Start. Christine Majerus wird bei den Damen an den Start gehen und am kommenden Samstag auch noch das Straßenrennen bestreiten. „Wir hoffen, dass Christine die drei Rennen gut verkraftet. Im Zeitfahren wird sie versuchen, sich weiterzuentwickeln, auch im Hinblick auf Rio 2016“, so Nationaltrainer Bernhard Baldinger. „Für das Straßenrennen hoffen wir, dass sie ihren WM-Fluch brechen kann. Natürlich hat sie es nicht leicht als Einzelkämpferin.“

Am Freitag (26.09.14) werden mit Alex Kirsch, Kevin Feiereisen und Luc Turchi drei Espoirs ins Straßenrennen geschickt. „Alex hat seinen Vertrag für die kommende Saison in der Tasche und muss niemandem mehr, außer sich selbst, beweisen, was er kann. Für Kevin wird es schwer werden, aber mal sehen, er hat bereits bei der EM in der Schweiz mit seinem 11. Platz überrascht. Mit Luc Turchi haben wir einen sehr jungen Athleten (19 Jahre, d.Red.) dabei. Den lassen wir einfach mal fahren, damit er Erfahrungen sammeln kann“, so Baldinger zum U23-Rennen, bevor er auf die Junioren zu sprechen kommt, die ebenfalls zu dritt am kommenden Samstag ins Rennen geschickt werden.

Talente

„Da haben wir drei sehr gute Talente am Start. Larry Valvasori hat diese Saison schon gute Ergebnisse erzielt und seinen Platz bei der WM somit verdient. Tom Wirtgen und Kevin Geniets waren bei der EM bereits sehr stark (Wirtgen wurde 5., Geniets 14., d.Red.). Von denen kann man schon etwas erwarten“, erklärt der Nationaltrainer, der bei der Elite trotz drei Startplätzen nur auf Ben Gastauer zählen kann (siehe auch „T“ von Freitag). „Auch mit drei Fahrern hätte man gegen Teams wie Spanien, Frankreich oder Italien, die mit neun Fahrern antreten, nicht viel ausrichten können. Baldinger glaubt jedoch, dass es ein sehr schweres Rennen werden wird, bei dem eher ein Fahrer eines Kalibers wie Valverde die Nase vorn haben wird, und räumt den Sprintern nur wenig Chancen ein.

Hoch im Kurs steht zurzeit vor allem der Australier Simon Gerrans, der die beiden Rennen in Kanada gewinnen konnte. Doch auch Fabian Cancellara, John Degenkolb (der jedoch nach der Vuelta einen Krankenhausaufenthalt verkraften musste) oder Greg van Avermaet werden sich Chancen ausrechnen können. Vieles hängt davon ab, wie die Sprinter die etwas mehr als 4.000 zu überwindenden Höhenmeter verkraften. Dann könnte auch ein Nacer Bouhanni ein Wörtchen mitreden. Man darf jedenfalls gespannt sein, ob es wirklich eine WM für Puncher wird oder nicht.