„Frech und voller Energie“

„Frech und voller Energie“
(Gerry Schmit)

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Nach 33 Jahren Abstinenz feiert der Progrès Niederkorn heute Abend ab 19.00 Uhr in Oberkorn gegen die Shamrock Rovers ein Comeback auf europäischer Ebene. Die Qualifikation für die zweite Europa-League- Runde steht dabei durchaus auf der Rechnung der Gelb-Schwarzen.

1982, als die Mannschaft u.a. aus den Bossi-Brüdern (Jean-Paul, Henri und Marcel) und Camille Neumann bestand, hieß der Gegner Servette Genf und war eine Nummer zu groß für die Niederkorner (0:3- und 0:1-Niederlagen).

Vorverkauf noch bis 12.00 Uhr

Eintrittskarten (15 Euro) können noch bis morgen 12.00 Uhr an folgenden Vorverkaufstellen erworben werden: „Brasserie-Restaurant Lo Stadio“ (58, rue de l’Eglise in Niederkorn), „Brasserie-Restaurant Upton Park“ (7, avenue du Rock’n’Roll in Esch-Belval). Wenn Eintrittskarten übrig bleiben, werden diese an der Abendkasse in Oberkorn verkauft.

Bisher wurden bereits über 1.200 Tickets (davon 250 an irische Fans) an den Mann gebracht.

Heute trifft der letztjährige Tabellenvierte der BGL Ligue auf einen irischen Traditionsklub, der sich zumindest fast auf Augenhöhe befindet. Die Shamrock Rovers sind zwar sowohl Rekordmeister als auch Pokalsieger der Republik Irland, haben ihre besten Zeiten aber hinter sich. In den letzten Jahren mussten sich die Rovers aus der Hauptstadt Dublin meist mit den Ehrenplätzen in der Premier Division begnügen. Ein Ausrufezeichen setzten die Grün-Weißen in der Saison 2010/11, als sie als erste irische Mannschaft die Gruppenphase der Europa League erreichten. Zurzeit belegen die Shamrock Rovers den dritten Platz in der Liga, die mit dem Kalenderjahr ausgetragen wird. In den letzten fünf Spielen gab es drei Siege, eine Niederlage und ein Unentschieden.

„Gefährlich bei Standardsituationen“

Die Mannschaft besteht aus Halbprofis und einigen Vollprofis. Besonders gefährlich ist Stürmer Michael Drennan, der in 18 Ligaspielen zehnmal traf. Der 21-Jährige hatte sich zuletzt beim englischen Drittligisten Portsmouth versucht, doch nach zwei Jahren und wenig Einsatzzeit den Weg zurück in die Heimat gefunden.

Progrès-Trainer Olivier Ciancanelli hatte die Möglichkeit, Höhepunkte der letzten drei Rovers-Spiele auf Video zu analysieren. „Sie spielen keinen Kick & Rush, so viel steht schon mal fest. Der Gegner ist sehr gefährlich bei Standardsituationen und beginnt meist mit einem sehr hohen Pressing. Teilweise bis zu sieben Spieler versuchen, die gegnerische Verteidigung unter Druck zu setzen“, so Ciancanelli, der jedoch ein Gegenmittel parat hat: „Wenn wir es schaffen, die ersten 20 Minuten schadlos zu überstehen und unser schnelles Umschaltspiel in die Tat umzusetzen, werden wir ihnen massive Probleme bereiten. Wir müssen frech und voller Energie auftreten. Unser Ziel ist es einen ganzen Verein durch unsere Leistung mit Stolz zu erfüllen.“

„Konstanz und Harmonie“

In den zwei Vorbereitungsspielen gegen Déifferdeng 03 (3:0-Sieg) und gegen den F91 Düdelingen (3:1) lief es bereits nach Maß. Neuzugang Pino Rossini traf bereits zweimal und bereitete genauso viele Treffer vor. Ciancanelli tritt jedoch auf die Euphoriebremse: „Ehrlich gesagt kann man auf diese Ergebnisse nicht viel geben. Die Neuzugänge sollte man auch nicht in den Himmel loben, aber sie wurden natürlich geholt, um uns zu verstärken.“

Neben Rossini wird auch der französische Torwart Sébastien Flauss heute zu seinem ersten Einsatz für Niederkorn kommen. „An der Startformation wird sich im Vergleich zum Vorjahr nicht viel ändern. Wir bauen auf Konstanz und Harmonie“, so die Philosophie des Progrès-Trainers.

Paul Bossi, Dino Ramdedovic und Fabiano Castellani stehen aus unterschiedlichen Gründen heute nicht zur Verfügung.

„Eng op de Bak“

Eine nicht unerhebliche Rolle wird die Hitze spielen. Zum Zeitpunkt des Anpfiffs werden in Oberkorn rund 30 Grad Celsius herrschen. „Damit werden die Iren wohl mehr Schwierigkeiten als wir haben, aber auch für uns wird es schwer werden, den Rhythmus über 90 Minuten beizubehalten“, erklärte Ciancanelli und gab gleichzeitig die Marschroute vor: „Es wird ein sehr intensives Spiel, aber wir müssen schlagfertig sein. ‚Wann se eis eng op de Bak ginn, da musse mär hinnen der zwou zeréckginn.’“

Klarer geht es nicht.

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