Offen wie lange nicht mehr

Offen wie lange nicht mehr
(Marcel Nickels)

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An diesem Wochenende werden die nationalen Meisterschaften im Straßenrennen ausgetragen. Bei den Profis kann man seit vielen Jahren mal wieder auf einen offenen Schlagabtausch hoffen.

Mit Laurent Didier und Bob Jungels sind bloß zwei Fahrer vom Trek-Rennstall im Rennen, nachdem Frank Schleck aufgrund von Knieproblemen eine Zwangspause einlegen musste. Doch auch wenn die Übermacht von Trek nicht mehr so groß ist wie in den vergangenen Jahren, so wird sich die Konkurrenz dennoch an den beiden Teilnehmern an der Tour de France orientieren. Schließlich zeigte Jungels im Zeitfahren am Donnerstag, dass er in bestechender Form ist.

Die Konkurrenz darf ihn jedenfalls nicht ziehen lassen, denn sonst wird es schwierig, ihn wieder einzuholen. Für Jempy Drucker und Ben Gastauer gilt es deshalb vor allem, nicht gegeneinander zu arbeiten, da Jungels und Didier sonst leichtes Spiel haben. Gastauer muss sein Glück allerdings von weitem suchen, denn der Ag2r-Profi, der in der kommenden Woche zum zweiten Mal an der Tour de France teilnehmen wird, hat im Sprint nicht die besten Karten.

Gute Chancen

Im Gegensatz zu Drucker, der zuletzt bei der Tour de Suisse auf Platz vier gesprintet ist und die Rundfahrt scheinbar gut verdaut hat, wie sein zweiter Platz beim Zeitfahren gezeigt hat. Schafft er es auch in der letzten Runde über den Anstieg in Wiltz, dann hat er BMC-Mann mit seinem Punch gute Chancen auf das rot-weiß-blaue Trikot.

Didier könnte seinerseits davon profitieren, dass die Konkurrenz sich zu sehr auf Bob Jungels fixiert und er so bis ins Finale Kräfte sparen kann. Eine entscheidende Rolle könnten die beiden Cult-Profis Alex Kirsch (wird trotz seines Sturzes im Zeitfahren morgen an den Start gehen) und Joël Zangerlé spielen. Beide haben im Vergleich zum Vorjahr einen guten Sprung nach vorne gemacht und können befreit auffahren, denn die Verantwortung liegt bei den gestandenen Profis.

Espoirs und Amateure

Wie ein Profi fuhr auch Tom Wirtgen beim Zeitfahren am Donnerstag. Mit der drittbesten Zeit hinter Jungels und Drucker stellte er sein Talent unter Beweis. Auch beim Rennen der Espoirs wird kein Weg an ihm vorbeiführen, auch wenn sich Luc Turchi und Larry Valvasori nicht so leicht geschlagen geben.

Bei der Elite ohne Vertrag könnte Mike Diener, der vor zwei Wochen in Bartringen das regionale Rennen gewann, am Ende ganz oben auf dem Treppchen stehen.