Nibali tritt Pantani-Erbe an

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Vincenzo Nibali hat 16 Jahre nach Marco Pantani wieder für einen italienischen Sieg bei der Tour de France gesorgt. Marcel Kittel gewann die letzte Etappe in Paris.

Vincenzo Nibali genehmigte sich auf seiner Tour d’Honneur einen Schluck Champagner, Marcel Kittel sprintete auf den Champs Élysées in die Rekordbücher. Nach 3660,5 Kilometern ist bei der 101. Tour de France mit dem ersten italienischen Triumph seit 1998 der Vorhang gefallen. Beim großen Finale auf dem Pariser Prachtboulevard untermauerte Kittel seinen Ruf als weltbester Sprinter. Im Generalklassement kommt Frank Schleck auf Rang 12 und Ben Gestauer auf Platz 21.

Als Kittel nach 137,5 Kilometern den „Sprint Royal“ unter dem Jubel von hunderttausenden Zuschauern vor Alexander Kristoff (Norwegen) und Ramunas Navardauskas (Litauen) gewann, hatte Nibali seine erste kleine Feier auf dem Rad bereits hinter sich. Mit einem Vorsprung von 7:52 Minuten auf den Franzosen Jean-Christophe Peraud und dessen Landsmann Thibaut Pinot (+ 8:24) hatte der Sizilianer den größten Vorsprung seit Jan Ullrich vor 17 Jahren herausgefahren. „Dieser Sieg ist etwas Besonderes für mich. Richtig realisieren werde ich das erst in einigen Tagen“, sagte Nibali, der als siebter Italiener die Frankreich-Rundfahrt gewann und erstmals seit Marco Pantani wieder die italienische Hymne erklingen ließ.

Und Nibali gewann die Tour in einer Art und Weise wie selten ein Fahrer in der jüngeren Vergangenheit. Er trumpfte auf jedem Etappenprofil fast nach Belieben auf, bergauf, bergab, sogar auf der berüchtigten Kopfsteinpflaster-Piste von Arenberg. Der 29 Jahre alte Kapitän war der Alleskönner im Peloton, dem aber auch frühzeitig die Konkurrenten durch schwere Stürze ausgegangen waren. Der angedachte Dreikampf war durch das verletzungsbedingte Aus von Vorjahressieger Chris Froome und dem zweimaligen Champion Alberto Contador ausgefallen.