Luxemburger Muslime zum Hadsch in Mekka

Luxemburger Muslime zum Hadsch in Mekka
(AFP)

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Am Donnerstag beginnt in Mekka mit dem sechstägigen Hadsch die wichtigste Wallfahrt des Islam. Auch in Luxemburg lebende Muslime sind jedes Jahr dabei.

Millionen Pilger werden bis Dienstag in der saudi-arabischen Stadt Mekka gemeinsam beten und die Riten der Pilgerfahrt vollziehen. Der Hadsch ist eine der fünf Säulen des Islam. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, sollte einmal im Leben nach Mekka pilgern.

Ein Höhepunkt der Wallfahrt ist das am Samstag stattfindende Opferfest (Arabisch: Eid al-Adha), der wichtigste Feiertag im Islam. Bei rituellen Tierschlachtungen am Berg Arafat erinnern die Muslime an die Bereitschaft Abrahams (arabisch: Ibrahim), seinen Sohn zu opfern, um Gott seinen Glauben zu beweisen. Auch außerhalb von Mekka werden Muslime das Opferfest feiern.

„Nicht zu unterschätzen“

In Luxemburg leben ca. 13.000 Muslime, schätzt Iman Cheïk Moubarek von der Bonneweger Moschee. 80 davon würden dieses Jahr an der Pilgerfahrt Hadsch teilnehmen. Makni Mohsen, Familienvater, Halal-Metzger und Präsident der Vereinigung „Le juste milieu“ (LJM) war 2006 beim Hadsch dabei. In Anwesenheit des Imams berichtet er von seiner Reise.

Wie haben Sie sich auf Ihre Pilgerreise vorbereitet?

Makni Mohsen: „Ich habe die Pilgerreise im Jahre 2006 gemeinsam mit meiner Frau und meinem Bruder unternommen. Meine Kinder sind in Luxemburg geblieben, für sie wäre die lange Reise zu beschwerlich gewesen. Die Reise nach Mekka ist der wichtigste Tage im Leben eines gläubigen Moslems und dementsprechend sollte man sich sowohl moralisch als auch physisch und materiell darauf vorbereiten.

Ich habe meine Pilgerreise über eines der akkreditierten Reisebüros gebucht und bin mit Turkish Airlines gereist. Wir sind mit einer 20-köpfigen Gruppe aus Luxemburg gereist und der Ablauf war reibungslos. Damals hat das noch 1.800 Euro gekostet, heute hat sich der Preis quasi verdoppelt. Ich musste mir für die dreiwöchige Reise freinehmen und meine Kinder unterbringen. Der Hadsch ist auch physisch nicht zu unterschätzen: schon wegen der großen Menschenmengen und der Enge um die Kaaba, sollte man in einer guten körperlichen Verfassung sein.

Das Wichtigste ist jedoch der moralische Aspekt: die Kaaba ist Gottes Haus auf Erden, sie zu berühren ist einer der schönsten Augenblicke im Leben eines Moslems. Dessen sollte man sich bewusst werden. Zudem muss man die rituellen Handlungen und Gebete, die zum Hadsch gehören, studieren. Kurz, man bereitet sich darauf vor, wie auf eine wichtige Prüfung.“

Welches ist Ihre schönste Erinnerung?

„Die Reise an die Kaaba hat mich sehr tief geprägt. Sie war der Höhepunkt meines religiösen Lebens. Ich habe daran – mal abgesehen von dem großen Gedränge um die Kaaba und die beschwerliche fast dreiwöchige Reise – nur gute Erinnerungen. Ich habe mein Herz dort gelassen und hoffe, bald noch einmal nach Mekka pilgern zu können.“

Bis zum Mittwoch waren nach Angaben der saudischen Nachrichtenagentur SPA bereits knapp 1,4 Millionen Gläubige aus aller Welt nach Mekka gereist. Aus Saudi-Arabien selbst werden zusätzlich rund eine Million weitere Pilger erwartet. Das saudische Gesundheitsministerium hat den Pilgern strenge Einreisebestimmungen auferlegt, um eine Ausbreitung des gefährlichen Coronavirus Mers oder eine Ebola-Epidemie zu vermeiden.


Weitere Details zum Hadsch finden Sie in der aktuellen Tageblatt-Ausgabe (2. Oktober).