Mindestens 35 Flüchtlinge vor türkischer Küste ertrunken

Mindestens 35 Flüchtlinge vor türkischer Küste ertrunken
(AFP)

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Zwei Bootsunglücke am Montag in der Ägäis. 35 Flüchtlinge sterben vor der türkischen Küste.

In der Ägäis sanken am Montag zwei Flüchtlingsboote nach ihrem Start von der türkischen Küste, wie die türkische Nachrichtenagentur Dogan berichtete. Ihr Ziel war die griechische Insel Lesbos und damit die Europäische Union. Die Tragödien überschatteten den Ankara-Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel, bei dem die Flüchtlingskrise im Mittelpunkt stand.

Ein Boot sank vor der türkischen Küstenregion Edremit. Laut Dogan kamen 24 Menschen ums Leben. Nur vier Menschen wurden gerettet, obwohl die türkische Marine Hubschrauber und Boote einsetzte. Beim ersten Unglück vor der Küstenstadt Izmir ertranken kurz zuvor elf Flüchtlinge, nur drei konnten gerettet werden. Woher die Menschen stammten, blieb zunächst unbekannt.

EU-Flüchtlingshilfe

Trotz des Winterwetters begeben sich immer noch jede Woche tausende Menschen auf die gefährliche Überfahrt in Richtung EU. Seit Januar kamen dabei nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 360 Menschen im Mittelmeer ums Leben.

Die EU hatte schon im November einen Aktionsplan mit der Türkei vereinbart, der Ankara im Gegenzug für drei Milliarden Euro Flüchtlingshilfe verpflichtet, die ungesteuerte Auswanderung vor allem syrischer Bürgerkriegsflüchtlinge in die EU zu stoppen. Die Türkei hat ihre Bemühungen im Kampf gegen Schlepper bislang aber nach Brüsseler Einschätzung kaum verstärkt.

Allerdings hat die EU auch erst seit vergangener Woche das versprochene Geld zusammen. Die Offensive der syrischen Regime-Truppen auf Aleppo hat überdies zu einer neuen Massenflucht geführt.

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