Abdeslam hat Krankenhaus verlassen

Abdeslam hat Krankenhaus verlassen
(AP/Geoffroy van der Hasselt)

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Salah Abdeslam, der Hauptverdächtige der Pariser Attentate wurde am Samstagmorgen aus dem Krankenhaus entlassen. Französischer Politiker kritisiert jetzt die Arbeit der belgischen Geheimdienste.

Nach seiner Festnahme in Brüssel ist der mutmaßliche Paris-Attentäter Salah Abdeslam aus dem Krankenhaus entlassen worden. Abdeslam und ein mutmaßlicher Komplize seien aus der Klinik Saint-Pierre abgeführt worden, schrieb der Brüsseler Bürgermeister Yvan Mayeur am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Die beiden Männer waren bei dem Polizeieinsatz angeschossen und über Nacht medizinisch versorgt worden. Sie dürften nun verhört werden, anschließend soll über ihre Auslieferung nach Frankreich entschieden werden.

Weitere Verdächtige festgenommen

Der französische Staatschef François Hollande Hollande hatte am Freitag angekündigt, sein Land werde umgehend einen Auslieferungsantrag für Abdeslam stellen. Der Islamist wurde am Freitag im Brüsseler Stadtteil Molenbeek gefasst.

Zudem wurden drei Mitglieder der Familie, die ihm Unterschlupf gewährten, sowie der nun mit ihm aus der Klinik entlassene Verdächtige festgenommen. Abdeslam, ein 26-jähriger Franzose marokkanischer Abstammung, soll eine Schlüsselrolle bei der Ausführung der Pariser Attentate gespielt haben.

Viermonatige Flucht

So soll er Mietautos und Zimmer für die Kommandos organisiert und mehrere Attentäter zum Anschlagsort gefahren haben. Nach den Attentaten mit 130 Toten floh er offenbar mit Komplizen nach Belgien.

Seine Flucht dauerte rund vier Monate. Das sorgt für Kritik. Dass es ihm so lange gelang, sich dem Zugriff der Polizei zu entziehen, sei „kein großer Erfolg für die belgischen Geheimdienste“, kritisierte der französische Oppositionsabgeordnete Alain Marsaud.

„Entweder war Salah Abdeslam sehr schlau, oder die belgischen Dienste total schlecht – was am wahrscheinlichsten ist“, sagte er den Zeitungen der Mediengruppe Ebra.

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