Von wegen freier Journalismus

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(AP)

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Aus Rache für die amerikanischen Luftangriffe im Irak hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nach eigenen Angaben einen US-Journalisten enthauptet.

Die Gruppe veröffentlichte im Internet ein Video, das die Tötung des Fotografen James Foley zeigen soll. Die Familie Foleys bestätigte seinen Tod auf Facebook. Ihr Sohn habe sein Leben bei dem Versuch gelassen, „der Welt das Leid des syrischen Volkes näherzubringen“, schrieb seine Mutter auf einer Webseite, auf der ursprünglich um Unterstützung für seine Freilassung geworben wurde.

Wie viele Journalisten müssen noch sterben, bevor die Welt sich dagegen wehrt? Es kann doch kein Normaldenkender damit einverstanden sein, dass es wegen solch mörderischen Vorgehens bald keinen freien Journalismus mehr gibt. Werden Sätze wie „Guter, anständiger, analysierender Journalismus ist tot!“ bald die Headline aller Medien sein? Die wahren Journalisten, die – wie in diesem Fall – das Leid eines Volkes dem Rest der Welt näherzubringen versuchen, krepieren irgendwo in einem düsteren Loch, werden barbarisch hingerichtet, während die Welt mit Phrasen, Behauptungen und Sensationen abgespeist wird. 43 Journalisten wurden weltweit in diesem Jahr bereits während ihrer Arbeit ermordet! Dreiundvierzig!
Offiziell! Und wir schreiben erst den 21. August!

(Roger Infalt/Tageblatt.lu)