Die lieben Kleinen

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71,1 Prozent der Einwohner lehnen laut Tageblatt-TNS-Ilres-Umfrage die Finanzierung der Kinderbetreuung durch eine Sonderabgabe ab.

Überraschend ist das Ergebnis nicht. Wer mag es schon, wenn ihm der Staat in die Tasche greift und die Steuern erhöht. Denn die genannte Sonderabgabe ist nun mal eine Steuer, auch wenn die Regierung sie nicht so nennen will. Und Steuerzahlen gehört auch bei uns nicht zu den beliebtesten Volkssportarten.

Lucien Montebrusco lmontebrusco@tageblatt.lu

Womöglich ließ auch das dumpfe Gefühl zum Nein verleiten, diese Sonderabgabe könne nur der Anfang einer Serie von Zusatzbeiträgen sein. Wenn jetzt schon Geld für eine Dienstleistung gefordert wird, die bisher aus dem Staatsbudget, also aus dem normalen Steueraufkommen, finanziert wurde, was ist, wenn in einem oder zwei Jahren das Geld nicht mehr reicht, um etwa die Studienbörsen zu finanzieren?

Mit 71,1 Prozent ist das Nein zur Sonderabgabe das höchste Negativergebnis für Gambia bei dieser Umfrage.

Dass Kinderbetreuung kostet, diese auch unentgeltlich sein sollte, dürfte auch den Neinsagern einleuchten. Nur das Wie dorthin trennt die Parlamentsmehrheit von ihrem Wahlvolk. Mehr Geld für die Kleinen dank einer sozial gerechten Steuerreform hätte wohl kaum gestört. Stichwort Reichensteuer. Aber die ist ja vom Tisch.