Alles in Ordnung

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Es ist wieder alles in Ordnung in der FIFA-Welt ... Nein, stopp, eigentlich hat sich nichts verändert.

Der allmächtige Fußball-Weltverband gibt sich wieder als großer Reformer, versteckt sich aber hinter leeren Worthülsen, dies in der Person seines noch allmächtigeren Präsidenten Blatter: „Fußball verleiht den Menschen Hoffnung. Die Krise ist vorbei. Ich bin heute ein glücklicher Präsident. Ich bin, was ich bin. Ich bleibe, was ich bin.“ Blatter beweist erneut, dass er kurz vor dem Realitätsverlust steht.

Dass der Garcia-Bericht jetzt doch veröffentlicht wird – Monate zu spät –, verkauft die FIFA natürlich als einen großen Akt der Transparenz. Aber bereits vor Monaten hätte dieser Bericht veröffentlicht werden sollen, um der Wahrheit eventuell ein Stück näher zu kommen. Blatter wollte lieber in die „Zukunft blicken, der Bericht befasst sich mit der Vergangenheit“. Das ist die bewährte Taktik in der FIFA: Skandale immer schön aussitzen.

Die einzige Option: die ganze FIFA-Exekutive vor die Tür setzen und von vorne beginnen. Aber das System ist zu mächtig. Und im Mai 2015 wird Blatter erneut zum Präsidenten gewählt, und die Farce geht weiter.

Ob die Einberufung einer Kommission zur Untersuchung der Menschenrechtslage in Katar und das damit verbundene Ultimatum an den Wüstenstaat für einen Schritt aus der Glaubwürdigkeitskrise sorgen wird, kann mehr als bezweifelt werden. Blatter hat es angekündigt: „Nur ein Erdbeben“ wäre ein Grund, „unsere Entscheidung für Katar zu überdenken.“ Also, alles wieder in Ordnung … bis zum nächsten Erdbeben.

David Thinnes