Die Gefahr draußen lassen

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Besonders Senioren sind immer wieder Opfer von Trickdiebstählen. Die Polizei stellte am Mittwoch ein neues Projekt vor und gab Tipps, wie man sich wappnen kann.

Am Mittwochnachmittag hatten die Escher Gemeindeverwaltung und die Polizei eine Informationsversammlung für Senioren zum Thema Trickdiebstahl im Sitzungssaal des Escher Gemeinderats organisiert. Bei dieser Gelegenheit stellten sie ein gemeinsames Projekt vor: Türanhänger, die besonders Senioren zur Vorsicht an der Haustür anregen sollen.

Dem Vernehmen nach war die Versammlung sehr kurzfristig organisiert worden und die Werbetrommel dafür hatten die Schöffenratsmitglieder in ihren Ansprachen während der zehn Rentnerfeiern in den letzten Wochen gerührt. Um die 1.300 potenzielle Interessenten habe man so erreicht. Etwa drei Dutzend Personen waren der Einladung gefolgt.
Polizei und Gemeinden holten sich für die Infoversammlung Irène und Felix Kieffer von den „SeniorenSécherheetsBeroder asbl.“ ins Boot.

Das eingespielte Tandem betonte zu Beginn seines interaktiven Vortrags von einer knappen Stunde, dass es beileibe nicht darum gehe, Panik zu verbreiten. Aufmerksam machen auf die Tricks der Betrüger sei das Ziel, die da wären: der Wechselgeld-Trick, Ablenkungsmanöver, vorgetäuschte Verkehrsunfälle bzw. Schäden am Auto des Opfers, die „Wash-wash“-Masche (eine vermeintlich wundersame Geldvermehrung) usw.
Ganz schön dreist …

Guy Owermann von der „Prévention“-Dienststelle der Escher Polizei oblag die Vorstellung des Türanhängers. Ein „Eyecatcher“, wie er ihn nennt, der Senioren helfen soll, sich vor den Gefahren, die oftmals vor der eigenen Haustür lauerten, zu schützen. Und die Bürger bräuchten auch keine Scheu davor zu haben, verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Nachbarschaft der Polizei zu melden. „Léiwer eng Kéier zevill gemellt, wéi eng Kéier net genuch“, sagt Owermann und erzählt von einem ganz rezenten und dreisten Trick der Betrüger:

Eine Person wird vorstellig, behauptet, sie sei von den Wasserwerken und müsse Leitungen kontrollieren. Durch Ablenkung gelingt es ihr, Schmuck zu stehlen. Kurz nachdem die Person die Wohnung wieder verlassen hat, klingelt es erneut. Ein (falscher) Polizist gibt dem Opfer eines der gestohlenen Schmuckstücke – meist eins von geringerem Wert – zurück. Der Dieb sei gefasst und alles komme wieder in Ordnung. Dann werden ein bisschen „Spuren gesichert“. Und tschüss. Der Maskerade zweiter Teil diene nur dazu, dass das Opfer die Polizei nicht ruft. „Warum auch, die war ja schließlich schon da“, so die anvisierte Reaktion.

Die Türanhänger wurden gestern an die Anwesenden verteilt. Sie seien aber auch bei der Gemeinde und auf der Polizeiwache erhältlich. Man denke des Weiteren darüber nach, welche an diverse Senioren-Vereinigungen zu verteilen.

Tipps:

Polizei und Gemeinde raten auf ihrem Türanhänger zur grundsätzlichen und steten Vorsicht. Hinzu kommen noch ein paar Ratschläge, die es auch unbedingt zu beherzigen gilt:

1. Mittels Türspion oder Gegensprechanlage immer genau überprüfen, wer vor der Tür steht.

2. Keine Unbekannten in seine Wohnung lassen.

3. Sich von Behörden immer den Dienstausweis zeigen lassen.

4. Verdächtige Personen und Fahrzeuge unter der Notrufnummer 113 der Polizei melden.