Brüssel: Juncker soll Eurogruppe weiterhin führen

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Der Luxemburger Regierungschef Jean-Claude Juncker soll die Runde der Finanzminister der Euro-Länder weiterhin führen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sagte, Juncker werde voraussichtlich im Januar für eine neue Amtszeit bestellt. "

Es besteht gar keine Frage, dass er die nächsten zweieinhalb Jahre als Präsident der Eurogruppe gewählt wird“, sagte Schäuble kurz vor dem Treffen der Eurogruppe in Brüssel. Das Gremium, das bisher einen informellen Charakter hatte, wurde am Dienstag mit Inkrafttreten des EU-Vertrag von Lissabon eine offizielle Einrichtung.

Juncker leitet die Gruppe seit Anfang 2005 und will für eine neue zweieinhalbjährige Amtszeit bestätigt werden. Sein bisheriges Mandat läuft noch bis Ende nächsten Jahres. Auch der niederländische Finanzminister Wouter Bos sprach sich für Juncker aus, der seinen Job immer gut gemacht habe. Bos sagte, dass die Minister wahrscheinlich auch über die Nachfolge von EZB-Vizepräsident Lucas Papademos sprechen würden. Dafür sind drei Kandidaten im Rennen: der Luxemburger Notenbankchef Yves Mersch, sein portugiesischer Amtskollege Vitor Constancio und der belgische Zentralbanker Peter Praet. Papademos scheidet Ende Mai aus dem Amt.

Festgezurrt wird die Besetzung des Vize-Postens wohl Anfang kommenden Jahres. Nachdem sich die Finanzminister der Euro-Zone auf einen Kandidaten geeinigt haben, wird der formale Beschluss von den Staats- und Regierungschefs aller EU-Staaten gefasst – also auch von denjenigen, die den Euro noch nicht eingeführt haben. Das Europäische Parlament und die EZB selbst werden um ihre Meinung gefragt; ihr Votum ist aber nicht bindend.