Renten-Paradoxon

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Junge Menschen und das Sparen

Pünktlich zum Frühlingsbeginn fand gestern auf Kirchberg eines der wichtigsten Treffen der Fondsbranche überhaupt statt: die jährliche Konferenz des Luxemburger Branchenverbandes ALFI. Dabei machte ein Sprecher eine bemerkenswerte Aussage.

ygreis@tageblatt.lu

Seiner Meinung nach beschäftigen sich junge Menschen heute mehr noch als ältere mit ihrer Rente. Junge Menschen planen im Voraus und nehmen ihr Leben bzw. ihren Lebensabend selbst in die Hand.

Das kann allerdings nicht jeder. Viele junge Menschen in der EU sind arbeitslos. Im Januar hatten 17,7 Prozent der unter 25-jährigen Erwerbspersonen keine Arbeit. In Spanien lag diese Zahl sogar bei 42,2 Prozent. Finden diese Menschen dann Arbeit, startet ihre Karriere mit Verspätung. Gehaltserhöhungen kommen später im Leben. Diese jungen Leute werden am Ende wahrscheinlich weniger in die Rentenkassen eingezahlt haben als die Rentner von heute. Mit allen Problemen, die das mit sich bringt.

Sie werden außerdem ein sehr tiefes Tal in ihrem Leben erlebt haben, das sie nachhaltig prägt. Sie werden auch eher Mieter sein, da sie weniger kreditwürdig sind und deshalb nicht mittels Immobilie sparen können. Paradoxerweise sind also gerade die, die am wenigsten Geld zum Sparen haben, auch die Menschen, die am nötigsten sparen müssten, um im Alter über die Runden zu kommen. Kunden der Fondsindustrie werden diese Menschen aber wohl eher nicht.